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Säure-Base-HaushaltSchon mal was von „basenbildenden“ Lebensmitteln gehört? Die Begriffe „Säure“ und „Base“ kennst Du vielleicht noch aus dem Chemieunterricht. Welchen Einfluss eine saure oder basische Ernährung auf unseren Körper hat, ist allerdings den wenigsten bewusst.

Dazu erst mal eine Erklärung zu den Begriffen „sauer“ bzw. „basisch“: In der Biochemie misst man den Grad einer Säure mit der pH-Skala. Die pH-Skala reicht von 0 – 14, wobei 0 ganz sauer und 14 ganz basisch ist. Unser Blut hat einen pH-Wert von 7,35 bis 7,45 – das heißt, unser Blut ist basisch.

Damit unser Körperfunktionen und Stoffwechselprozesse reibungslos funktionieren können, müssen wir dafür sorgen, dass unser Säure-Base-Haushalt ausgeglichen ist, da dieser die Grundlage für alle Lebensvorgänge in unserem Körper darstellt. Stimmt unser Säure-Base-Gleichgewicht nicht mehr, begünstigen wir damit Krankheiten und belasten unseren Körper.

Übersäuerung

Nehmen wir vor allem saure Nahrungsmittel zu uns und pflegen wir einen sauren Lebensstil, kommt es leicht zu einer Übersäuerung des Körpers. In der Tat leiden viele Menschen in unserem Kulturkreis an Übersäuerung. Symptome sind akute Infektionen, bei denen der Körper versucht, die überflüssigen Säuremoleküle loszuwerden. Im schlimmsten Fall bereitet chronische Übersäuerung Krankheiten wie z.B. Rheuma den Weg.

Dass wir auch dann überlebensfähig sind, wenn wir nicht besonders auf unser Säure-Base-Gleichgewicht achten und uns deswegen vielleicht akut übersäuern hat den Grund, dass wir Pufferbasen in unserem Blut besitzen, die bei einer Übersäuerung eingreifen können und das Blut wieder neutralisieren. Sind diese aber aufgebraucht, hilft sich der Körper damit, Basen von wichtigen Stoffwechselprozessen als Ersatz zu nehmen und Säuredepots anzulegen. Auf die Dauer hat das dann negative Folgen für unsere Gesundheit.

Ein basischer Lebensstil

Um sicherzustellen, dass unser Körper sein basisches Milieu halten oder wiederherstellen kann, müssen wir unseren Lebensstil basisch gestalten. Unser Lebensstil muss zu mindestens 80% basisch sein, damit der Körper ein gesundes Säure-Base-Gleichgewicht herstellen kann. Dazu gehört eine basische Ernährung, Bewegung, psychische und Umweltfaktoren.

In den folgenden Tabellen erhältst Du eine Übersicht darüber, welche Aktivitäten, Bewegungsarten und andere Faktoren basisch bzw. säure-bildend sind:

Ernährung

basisch neutral sauer
     
Obst grüne Bohnen Fleisch und Fisch
Gemüse frische Butter Eier
Kartoffeln Haselnüsse, Mandeln Quark, Käse
Zwiebeln kaltgepresste Öle Röstprodukte
Knoblauch Hirse, Dinkel, Buchweizen Erdnüsse, Paranüsse, Walnüsse
Sojabohnenprodukte Amaranth Zucker (weiß und braun)
rohe Milch   Weißmehl
Eidotter   Schokolade, Kakao
Mineralwasser (still)   Kaffee
Kräutertees   kohlensäurehaltige Getränke
Sprossen, Keimlinge   alkoholische Getränke
Essig   säuernde Tees

Physische Aktivitäten

basisch neutral sauer
     
ausreichend Schlaf Spaziergänge Bewegungsmangel
aktive Bewegung Frischluft Leistungssport
Gymnastik, Yoga genügend Bewegung Leistungsstress
tiefes Atmen    

Psychische Aktivitäten

basisch neutral sauer
     
Selbstbewusstsein Ausgeglichenheit Probleme, Depressionen
Entspannung genug Ruhepausen Stress
Lebenslust harmonischer Alltag Streit, ungelöste Konflikte, Ärger, Gereiztheit
Erfolgserlebnisse nehmen und geben können Frust
(Selbst-)Liebe ja und nein sagen können (Selbst-)Hass
lachen können (auch über sich selbst) kreative Konfilktlösung Selbstvorwürfe
innere Zufriedenheit, Friede   innere Unzufriedenheit
sich geliebt fühlen, verliebt sein   sich ungeliebt fühlen
befriedigende Beziehung   Kontrollzwang
    unbefriedigende Beziehung

Wie Du siehst, beinhaltet ein basisches Leben mehr als eine bestimmte Ernährungs- oder Bewegungsart und zieht sich durch viele Lebensbereiche.

Zusammenfassung: Unser Blut hat einen basischen pH-Wert. Um diesen aufrechtzuerhalten, ist es wichtig, dass wir basische Lebensgewohnheiten pflegen, z.B. eine basische Ernährung. Unser Körper kann einige Zeit einen zu sauren Lebensstil kompensieren, nach einiger Zeit bekommen wir allerdings die Wirkungen einer Übersäurerung zu spüren: Wir fühlen uns müde und schlapp, bereiten den Boden für akute Infektionen aber auch für schwerwiegendere Krankheiten wie z.B. Rheuma. Basische Lebensgewohnheiten sind z.B. das Essen von Obst, innere Zufriedenheit und tiefes Atmen. Saure Lebensgewohnheiten sind z.B. das Essen von Fleisch, Stress und Bewegungsmangel.

Aufgabe: In welchen Lebensbereichen bist Du eher auf den sauren, in welchen eher auf der basischen Seite? Suche Dir 3 Dinge aus den Tabellen, die Du heute tun kannst, um basischer zu leben!

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Odilia Wegener

Odilia ist Gesundheitscoach und widmet ihre Arbeit dem Erblühen der Lebenskräfte. Über die letzten Jahre hat sie sich ein großes Wissen über gesunde Gewohnheiten angeeignet und teilt sie hier auf ihrem Blog.
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