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MultitaskingIn vielen Ratgebern zum Thema Produktivität und Stressmanagement findet man den Tipp, Multitasking zu betreiben. Multitasking bedeutet, dass wir versuchen, mehere Aufgaben auf einmal zu erledigen. Wir telefonieren z.B. während wir kochen, lauschen einem Hörbuch, während wir joggen oder versuchen gar mit mehreren kreative Aufgaben auf einmal voranzukommen.

Der Reiz des Multitaskings besteht natürlich darin, dass es so aussieht, als könnten wir damit Zeit sparen. Wenn wir es tatsächlich schaffen zwei Dinge, die z.B. beide einzeln jeweils 1 Stunde dauern würden, insgesamt als 2 Stunden, durch Multitasking in nur 1 Stunde zu erledigen, würden wir damit ja eine Menge Zeit gewinnen können.

Allerdings bringt die Methode des Multitaskings auch einige Probleme mit sich:

– Nicht alle Aufgaben sind geeignet: Viele Aufgaben erfordern von uns so viel Konzentration, dass es nur ablenkend wäre, nebenher eine zweite Aufgabe anzugehen. Für die meisten von uns ist es zum Beispiel unvorstellbar, einem Podcast zuzuhören, während wir an einem Text arbeiten.

– Qualitätsverlust: Da wir vielleicht zwei Sachen auf einmal machen können, aber uns nicht wirklich auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren können, birgt Multitasking immer auch das Risiko des Qualitätsverlustes. Sind wir abgelenkt, leidet unsere mentale Kapazität. Gerade bei komplizierten Aufgaben ist Multitasking daher nicht empfehlenswert.

– Pseudo-Multitasking: Pseudo-Multitasking ist, wenn wir eigentlich kein wirkliches Multitasking betreiben, sondern lediglich ständig von einer Aufgaben zur nächsten switchen. Wir arbeiten zum Beispiel an zwei Dingen in zwei unterschiedlichen Browsertabs und schalten ständig zwischen beiden hin und her. In diesem Fall können wir die beiden Aufgaben nicht gleichzeitig erledigen, da wir ja jeweils nur ein Browsertab sehen können, bzw. immer nur gerade in einem arbeiten können. Dieses Pseudo-Multitasking verfehlt oft den gewünschten Effekt: Statt uns Zeit sparen, kostet es uns zusätzliche Zeit. Schließlich unterbrechen wir unsere Arbeit ständig zum Hin- und Herspringen.

Stress: Zu viel Multitasking bedeutet oft vermehrt Stress. Schließlich zwingen wir unseren Geist dazu, sich permanent mit mehreren Dingen zu befassen, anstatt ihm zu erlauben, sich zu entspannen. Empfinden wir das Multitasking als zu stressig, sollten wir uns eine Auszeit davon gönnen und dazu zurückkehren, jeweils nur eine Aufgabe zu erledigen.

Die richtigen Multitasking-Aufgaben

Dennoch kann Multitasking, richtig eingesetzt, uns dabei helfen, produktiver zu sein. Es kommt nur darauf an, welche Aufgaben wir miteinander kombinieren.

– Einfache Aufgaben: Idealerweise kombinieren wir Aufgaben, die sich einfach für uns gestalten und keine besonders hohe Konzentration benötigen. Ein gutes Beispiel dafür wäre, beim joggen einen informativen Podcast zu hören. Beides lässt sich ohne Probleme gleichzeitig erledigen.

– Verschiedene Aufgaben: Wichtig ist außerdem, dass wir Aufgaben wählen, die grundsätzlich verschieden sind und die auch verschiedene Teile unseres Körpers und Geistes beanspruchen. Wir können z.B. schwer kochen, während wir versuchen, jonglieren zu lernen. Ähneln sich die Aufgaben zu sehr, driften wir schnell ins Pseudo-Multitasking ab. Zum Beispiel wenn wir versuchen, im Web zu recherchieren, während wir gleichzeitig eine E-Mail schreiben. Dagegen ist es zum Beispiel kein Problem, Musik zu hören, während wir Sport machen. Oder unsere Ziele zu visualisieren, während wir im Park spazieren gehen.

Da Multitasking viele Nachteile hat, wenn wir es falsch anwenden, geht der Trend nun immer mehr zum Singletasking. Mehr zum Thema Singletasking erfährst Du im morgigen Artikel.

Zusammenfassung: Multitasking bedeutet, dass wir versuchen, mehrere Aufgaben auf einmal zu erledigen. Ziel des Multitaskings ist es, Zeit zu sparen. Allerdings eignet sich das Multitasking nicht für alle Aufgaben: Bei komplizierten Aufgaben, die Konzentration benötigen, leidet durch Multitasking oft die Qualität. Auch Aufgaben, die sich sehr ähneln, lassen sich schlecht miteinander kombinieren – wir driften dann oft ins Pseudo-Multitasking ab, wo wir von einer Aufgabe zur nächsten switchen. Deswegen ist es wichtig, dass wir einfache Aufgaben wählen, die unterschiedliche Teile unseres Geistes und Körpers beanspruchen.

Aufgabe: Welche Deiner täglichen Aufgaben kannst Du durch Multitasking erledigen?

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Odilia Wegener

Odilia ist Gesundheitscoach und widmet ihre Arbeit dem Erblühen der Lebenskräfte. Über die letzten Jahre hat sie sich ein großes Wissen über gesunde Gewohnheiten angeeignet und teilt sie hier auf ihrem Blog.
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