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zuckersüchtigDie meisten Leute sind sich darüber bewusst, dass Zucker nicht gerade zu den gesunden Lebensmitteln gehört. Zucker schädigt schließlich, das wissen wir alle, die Zähne, und gehört außerdem zu den größten Dickmachern. Wenn wir immer wieder plötzlichen Heißhunger auf Süßigkeiten haben, sagen wir vielleicht scherzhaft, wir seien süchtig. Dabei ist an dieser Aussage mehr als ein Funken Wahrheit dran.

Mittlerweile bestätigt die Wissenschaft immer öfter, dass Zucker tatsächlich eine Suchtwirkung bei den Konsumenten hervorruft. In Experimenten ließen Mäuse ihr normales Futter links liegen, wenn sie stattdessen zuckerhaltige Getränke zur Verfügung hatten. Bereits nach einer Woche kam es durch den Zuckerkonsum zu einer starken Gewichtszunahme. Möchte man genauer wissen, warum Zucker uns so stark psychologisch beeinflusst, muss man sich ansehen, was es in unserem Gehirn anstellt: Interessanterweise ruft Zucker hier dasselbe Aktivitätsmuster hervor wie süchtig machende Drogen.

Auch die weitere Wirkung von Zucker spielt sich wie bei einer typischen physischen Sucht ab. Bei der ersten Zuckeraufnahme steigt der Spiegel des Glückshormons Dopamin. Wir fühlen uns besser. Nehmen wir nun oft Zucker zu uns, kommt es zu einer Toleranzwirkung. Wir brauchen größere Mengen, um den Kick zu spüren. Die Folge: Wir können nicht aufhören, zu essen.

Verstärkt wird die Wirkung durch die Art, wie Zucker aufgebaut ist. Da Zucker nicht erst wie komplexe Kohlenhydrate aufgespalten und umgewandelt werden muss, gelangt er direkt ins Blut und wirkt daher sehr schnell, aber auch sehr kurz. Der Blutzuckerspiegel schießt nach oben und fällt ebenso schnell wieder ab. Wir bekommen wieder Hunger.

Zuckersüchtig?

Was ist die Lösung, um von der Droge loszukommen, also “clean” zu werden? Die Antwort lautet so, wie man sie bei einem Suchtfall erwarten würde: Der Zuckerkonsum muss beendet werden.

Das ist jedoch gar nicht so einfach. Wer gänzlich auf Zucker verzichten möchte, muss nicht nur Süßigkeiten weglassen, sondern auch viele andere Produkte. Denn mittlerweile finden sich in den abwegigsten Produkten größere Zuckermengen. Hier hilft nur das konsequente und genau Lesen der Inhaltsangabe. Dabei muss man wissen, dass sich auch hinter den Begriffen Maissirup, Fructose, Dextrose, Glucosesirup, Maltose, Sucrose und Lactose Zucker verbirgt.

Viele Leute werden zu dem Schluss kommen, dass der gänzliche Verzicht auf Zucker zu schwer zu bewerkstelligen ist. Um die negativen Auswirkungen des Zuckers zu reduzieren, kann es aber bereits helfen, den Zuckerkonsum zumindest teilweise zu verringern. Um dem Heißhunger nach etwas Süßem abzuhelfen, bietet es sich an, jede Menge Obst zu essen. Denn hier finden wir den eigentlichen gesunden Zucker, den unser Körper braucht.

Mit dem Thema Zucker als Droge hat sich übrigens auch Damon Gameau beschäftigt. Er führt Regie beim Film “That Sugar Film”. Einen Trailer gibt es hier zu sehen:

That Sugar Film Pitch Teaser from DamonG on Vimeo.

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Odilia Wegener

Odilia ist Gesundheitscoach und widmet ihre Arbeit dem Erblühen der Lebenskräfte. Über die letzten Jahre hat sie sich ein großes Wissen über gesunde Gewohnheiten angeeignet und teilt sie hier auf ihrem Blog.
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