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1341441_49385820Seltsam, was unsere Zivilisation für Phänomene hervorbringt: Erst haben wir immer mehr Arbeit an Maschinen und Computer abgegeben, um unsere Körper zu entlasten.

Dann sind wir darauf gekommen, dass das ständige Sitzen an diesen Maschinen und hinter diesen Computern ebenfalls eine Fehlbelastung für uns darstellt.

Trotzdem sitzen wir ständig! Und nicht nur auf der Arbeit. Verlassen wir erst einmal unseren Arbeitsplatz, setzen wir uns gleich wieder ins Auto, in den Bus oder die U-Bahn. Kommen wir daheim an, setzen wir uns sofort auf die Couch. Danach setzen wir uns vielleicht noch ein wenig mit Freunden zusammen.

Vorteile und Nachteile des Sitzens

Dafür, dass sitzen nicht die ideale Position für unseren Körper darstellt, verbringen wir also relativ viel Zeit damit. Na gut, das Sitzen hat immerhin auch ein paar Vorteile:
Zum Beispiel entlasten wir damit unsere Hüftgelenke und Beine und beugen so Hüftgelenkschäden und Krampfadern vor (die beispielsweise in Stehberufen verbreitet sind). Außerdem verbrauchen wir wenig Energie im Sitzen und entlasten somit auch unseren Kreislauf.
Der Hauptgrund aber, warum wir auf der Arbeit meistens sitzen ist, dass uns die Sitzhaltung eine stabile Position bietet, mit der wir einen guten visuellen Überblick über viele Arbeitssituationen haben können.

Leider hat das Sitzen aber einige gesundheitliche Nachteile, die wir nicht unterschätzen sollten:

– Längere Sitzungen lassen Bauch-, Brust- und Hüftstreckmuskulatur erschlaffen. Gegebenenfalls verkürzen sich die Muskeln dann und lassen ein “Bäuchlein” entstehen.

– Auch der Rücken beginnt sich zu verformen, wenn zu lange falsch gesessen wird: Es entsteht ein Rundrücken.

– Weiterhin werden beim Sitzen die inneren Organe beengt. Vorallem die Lunge und unser Verdauungsapparat sind davon betroffen. Kurzatmigkeit und Verdauungsschwierigkeiten sind die Symptome.

– Ein großes Problem beim Sitzen ist die Fehlbelastung der Wirbelsäule: Es kommt zu Schwierigkeiten mit den Bandscheiben, dem Bandapparat und der Rückenmuskulatur.

– Ein weiteres, häufiges Symptom: Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich aufgrund von Verspannungen. Diese können dann häufig auch noch Spannungskopfschmerzen auslösen.

Ergonomischer Sitzen

Glücklicherweise gibt es einige Dinge, die wir tun können, um gesundheitliche Schäden durch zu langes Sitzen zu verhindern:

Sitzhöhe

Die optimale Sitz- und Schreibtischhöhe ist diejenige, in der Du sowohl Deine Arme, als auch Deine Beine etwa rechtwinklig auftstellen kannst, wenn Du arbeitest.

Stuhl ganz nutzen

Indem Du Deinen Stuhl ganz nutzt, statt nur auf der vorderen Fläche zu sitzen, entlastest Du deine Oberschenkel. Wenn Du dann auch noch die Rückenlehne nutzt, kannst Du auch Rücken und Wirbelsäule unterstützen.

Aufrecht sitzen

Aufrechtes sitzen ist besser für Deine Bandscheiben und Deine Haltung im Allgemeinen. Wenn Du von einer ergonomsichen Rückenlehne gestützt wirst, kann Dir diese dabei helfen, deine aufrechte Position länger durchzuhalten.

Dynamisches Sitzen

Auch wenn wir versuchen können, in gesünderen Haltungen zu sitzen, wird jede Haltung auf Dauer zu einer Belastung. Deswegen empfiehlt es sich die Haltung immer wieder zu wechseln und Bewegung in das Sitzen zu bringen. Dynamische Bürostühle können Dir dabei helfen, indem sie Dir Möglichkeit zur Bewegung lassen und Dich gleichzeitig gut stützen.

Aufstehen!

Die beste Medizin gegen langes Sitzen ist natürlich, es ab und an zu unterbrechen. Ideal ist es, wenn wir unsere ganze Arbeit sowieso nicht nur im Sitzen verbringen müssen, sondern immer wieder Gelegenheiten haben, aufzustehen und uns zu bewegen. In manchen Unternehmen werden deshalb Lauf- und Stehaufgaben auch an Mitarbeiter verteilt, die normalerweise sitzen.

Generell gilt: Wenn Du die Chance hast, aufzustehen und dich zu bewegen – tu es! Und selbst, wenn es bei Deiner Arbeit kaum die Gelegenheit dazu gibt, vergiss nicht, Dir ab und zu die Beine zu vertreten. Ungeachtet der gesundheitlichen Vorteile von Bewegung, bringst Du damit auch Deinen Kreislauf in Schwung und pumpst frischen Sauerstoff in Dein Gehirn. Damit lässt es sich gleich viel konzentrierter und produktiver arbeiten.

Zusammenfassung: Viele von uns verbringen einen Großteil unseres Tages im Sitzen. Obwohl das Sitzen auch einige Vorteile hat, da es zum Beispiel die Beine entlastet, birgt es auch viele gesundheitliche Nachteile. Ergonomischer können wir sitzen, wenn wir die richtige Sitzhöhe wählen, den ganzen Stuhl nutzen, aufrecht sitzen und immer wieder die Haltung wechseln. Noch besser ist es allerdings, wenn wir regelmäßig aufstehen und uns bewegen.

Aufgabe: Wenn Du’s nicht schon beim Lesen getan hast: Bringe Dich in eine gesündere Sitzhaltung! Achte heute einmal darauf, Deine Haltung regelmäßig zu ändern und Pausen zu machen, in denen Du Dich bewegst.

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Odilia Wegener

Odilia ist Gesundheitscoach und widmet ihre Arbeit dem Erblühen der Lebenskräfte. Über die letzten Jahre hat sie sich ein großes Wissen über gesunde Gewohnheiten angeeignet und teilt sie hier auf ihrem Blog.
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