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Schlafstörungen sind ein Bereich, in dem die Selbsthypnose schon sehr viel Segensreiches bewirkt hat, denn Schlafstörungen lassen sich mit Hypnose und Selbsthypnose im Allgemeinen sehr gut behandeln. Am leichtesten geht es bei reinen Einschlafstörungen.

Der Hauptgrund, warum jemand nicht einschläft, besteht darin, dass er körperlich und geistig nicht entspannen kann. Ausgelöst wird dies sehr häufig durch Probleme, Sorgen und durch Grübeln. Da Hypnose und Selbsthypnose sehr gut geeignet sind, sowohl den Geist als auch den Körper zu entspannen, können Einschlafstörungen oft sehr schnell überwunden werden.

Ein bewährtes Vorgehen der Hypnose besteht darin, zu verankern, dass der Patient auf einen bestimmten Reiz hin in einen Trancezustand geht. Dieser Auslösereiz könnte beispielsweise darin bestehen, eine bestimmte Hypnose- CD vor dem Schlafen einzuschalten. Die CD führt dann durch einen Visualisationsprozess, der zusätzlich bewirkt, dass Körper und Geist entspannen und sich der Schwelle zum Schlaf nähern. Viele Patienten schlafen dann schon am selben Abend besser ein. In den nächsten Tagen und Wochen etabliert sich dann ein neues Schlafmuster im Unterbewusstsein. Dafür ist oft nicht mehr als eine einzige Sitzung erforderlich. Das gleiche Prinzip kann man auch in der Selbsthypnose anwenden, wenn man sie einmal erlernt hat.

Bei Durchschlafstörungen und morgendlichem Erwachen gibt man sich Suggestionen, die sich positiv auf das Schlafverhalten auswirken.

Warum ist die Hypnose bei der Behandlung von Schlafstörungen so hilfreich?

  • Die hypnotische Trance ist dem Zustand kurz vor dem Einschlafen sehr ähnlich. Dadurch befindet sich der Erregungszustand des Nervensystems nicht im Bereich Anspannung, sondern im Gegenteil, sogar nahe der Einschlafschwelle. Man schläft dann naturgemäß sehr viel schneller ein. Der Schlaf ist tiefer und man schläft auch besser durch.
  • Hinzu kommt die Möglichkeit der Selbsthypnose, sich Suggestionen zu geben, einzuschlafen, durchzuschlafen und morgens erfrischt, erholt und ausgeruht zu erwachen. Wenn sich der natürliche Schlaf über eine längere Zeit wieder etabliert hat, wird ein neues, gesünderes Schlafmuster im Unterbewusstsein etabliert. Dann sind die Suggestionen nicht mehr erforderlich.
  • Schlafstörungen werden häufig durch störende Gedanken (Grübeln), „negative“ Gefühle (Angst, Ärger etc.) und unangenehme Körperempfindungen (Anspannung, unruhige Beine etc.) ausgelöst. Mit Hilfe der Hypnose ist es möglich, die Ursachen dieser Symptome aufzudecken und zu bearbeiten.
  • Seit vielen Jahrzehnten ist bekannt, dass Autogenes Training (eine weit verbreitete Form der leichten Selbsthypnose) geeignet ist, Schlafstörungen zu vermindern. Das Erlernen des Autogenen Trainings ist allerdings recht langwierig und erfordert viel Disziplin. Mit Hilfe von Hypnose oder Selbsthypnose ist es möglich, den gewünschten Erfolg deutlich schneller zu erreichen. Die Oberstufe des Autogenen Trainings (die in der Praxis allerdings kaum angewendet wird) und auch die Selbsthypnose können bei Schlafstörungen und auch bei anderen gesundheitlichen Problemen dazu beitragen, die emotionalen Ursachen aufzudecken und zu behandeln. Danach wirken die Suggestionen besonders kraftvoll, weil keine innere Notwendigkeit für die Aufrechterhaltung des Problems mehr besteht. Es sollte sich dann in relativ kurzer Zeit wieder ein gesunder Schlaf einstellen.

Schlafstörungen können oft mit einer einzigen Hypnose-Sitzung gelindert werden. Wenn das nicht der Fall sein sollte, gibt es sehr hartnäckige Probleme, die den Schlafgestörten belasten und somit nicht zur Ruhe kommen lassen. Hier können eine bis drei weitere Sitzungen oft sehr segensreich wirken, so dass der Betroffene dann doch noch ruhig in den Schlaf findet.

Zum Abschluss sei noch ein kleiner Sachverhalt erwähnt, der für sich selbst spricht. Als 1999 dem Schweizer Arzt Bertrand Picard die Nonstop- Weltumrundung in einem Heißluftballon gelang, traten bei Picard starke Schlafprobleme auf. Was glauben Sie, wie in dieser Extremsituation (Einsamkeit, Kälte, ständige Angst, dass das Gas nicht mehr reicht etc.) die Schlafstörungen erfolgreich behandelt wurden? Die Antwort lautet: mit Hypnose und das über Funk.

Für Menschen, die selbst etwas für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden tun wollen, ist die Selbsthypnose fast unbezahlbar, denn mit ihrer Hilfe können sie nicht nur Beschwerden und Probleme überwinden, sondern auch in allen anderen Bereichen des Lebens positive Veränderungen erreichen. Wenn Sie zu diesen Menschen zählen, ist die Selbsthypnose wahrscheinlich eines der größten Geschenke, das Sie sich selbst machen können, denn sie ist eine der nützlichsten und wirksamsten Selbsthilfemethoden, die es gibt.

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Norbert Preetz
Dr. Preetz studierte klinische Psychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend promovierte und arbeitete er an der Klinik für Neurologie und Psychiatrie der Medizinischen Akademie der heutigen Universität Magdeburg. Er erlernte alle wichtigen Formen der klassischen Psychotherapie (Gesprächspsychotherapie, Verhaltenstherapie, Tagtraumtherapie, Psychoanalyse).
Sein Interesse galt von Anfang an auch alternativen Behandlungsmethoden mit dem Ziel der schnellen und effektiven Veränderung der Beschwerden. Seit Beginn seiner Studienzeit beschäftigte er sich intensiv mit Hypnose. Er absolvierte zahlreiche Hypnoseausbildungen im In- und Ausland.
Dr. Preetz ist als Hypnosetherapeut in privater Praxis in Magdeburg sowie als Referent und Trainer tätig. Er ist auf die Behandlung von Ängsten und Leistungsblockaden spezialisiert. In zahlreichen Fernsehbeiträgen konnte er die Wirksamkeit seiner Behandlungsmethoden erfolgreich demonstrieren.
Seit Jahren vermittelt Dr. Preetz jährlich hunderten Patienten, Geschäftsleuten und Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft Selbsthilfemethoden, mit denen es möglich ist, Ängste, andere psychische und körperliche Beschwerden sowie Leistungsblockaden zu überwinden. Er bezeichnet es als seine Mission, möglichst vielen Menschen zu helfen, ihr Leben wieder selbstbestimmter in die eigenen Hände zu nehmen.