Wenn wir anfangen uns bewusster zu ernähren, wird uns bald klar, dass in unserem industriell hergestellten Essen jede Menge Zusätze beigemischt sind, von denen wir oft nicht genau wissen, was dahinter steckt. Eine Gruppe der Zusatzstoffe sind die Geschmacksverstärker.
Wozu Geschmacksverstärker?
Man sollte meinen, es ginge auch ohne. Schließlich kochen wir daheim auch ohne geschmacksverstärkende Chemikalien. Bei Fertigprodukten und industriell verarbeiteten Lebensmitteln ist es aber nicht so einfach: Da die Zutaten nicht mehr “frisch” sind und stark verarbeitet werden, kommt es oft zu Geschmacksverlusten, die man durch Geschmacksverstärker auszugleichen versucht. Die Tütensuppe soll eben nicht nach Suppe aus der Tüte schmecken.
Wie erkennt man Geschmacksverstärker?
Geschmacksverstärker müssen immer auf der Zutatenliste aufgeführt sein. (Mononatrium-) Glutamat und Aspartam gehören zu den am weitesten verbreiteten Stoffen. Doch nicht immer sind sie mit Namen aufgeführt. E 620 – 625 sind die E Nummern für Glutamat-Geschmackverstärker, Aspartam findet man unter der Nummer E 951. Aufpassen sollte man auch, wenn “Hefeextrakt” aufgeführt ist. Denn auch hinter diesem (natürlich klingenden!) Begriff verbirgt sich Glutamat.
Gesundheitliche Auswirkungen
Geschmacksverstärker können unser Wohlbefinden beeinträchtigen. Bei sensiblen Personen kann die Einnahme zu Kopfschmerzen, Übelkeit und schlechter Haut führen. Zuweilen wurden auch schon neurotoxische Effekte von Geschmacksverstärkern vermutet.
Ein Problem ist außerdem, dass Glutamat und co. das Hungergefühl anregen. Dies kann dazu führen, dass wir uns beim Essen nicht mehr bremsen können bzw. viel zu spät aufhören. Gewichtszunahme ist vorprogrammiert.
Geschmacksverlust
Ein Problem, das Geschmacksverstärker zusätzlich mit sich bringen: Je öfter sie sich in unserem Essen befinden, desto fader schmeckt uns all das Essen, das diese Zusatzstoffe nicht enthält. Wir greifen also auch zwischen den Mahlzeiten weniger oft zu gesunden Lebensmitteln wie Obst. Einfach, weil uns der Geschmack zu langweilig ist.
Geschmacksverstärker können also auch dazu beitragen, dass sich unsere Ernährungsgewohnheiten verschlechtern.
Wenn wir merken, dass Geschmackverstärker uns nicht gut bekommen, wir Probleme damit haben, mit dem Essen aufzuhören oder sich unsere Ernährungsgewohnheiten verschlechtern, macht es Sinn, die Geschmacksverstärker mal eine Zeit lang wegzulassen. Am leichtesten können wir das tun, indem wir unser Essen selbst zubereiten und darauf achten, welche Zutaten wir verwenden. Aber auch, wer scheinbar keine Probleme mit Geschmacksverstärkern hat, tut gut daran, zu weniger Chemie belasteten Produkten zu greifen. Schließlich wollen wir verhindern, dass unser Körper oder Wohlbefinden beeinträchtigt wird.
Zusammenfassung: Geschmacksverstärker sind chemische Zusatzstoffe in unserem Essen. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln tauchen sie z.B. unter den Namen Aspartam oder Glutamat auf. Allerdings verstecken sie sich teilweise auch unter E Nummern oder anderen natürlich klingenderen Bezeichnungen wie z.B. Hefeextrakt. Geschmacksverstärker können sich teilweise negativ auf unser Wohlbefinden auswirken. Ein weiteres Problem ist, dass sie das Hungergefühl anregen und dadurch dafür sorgen, dass wir zu viel essen und dabei zu viel Kalorien aufnehmen. Weiterhin kann es sein, dass Geschmacksverstärker unsere Ernährungsgewohnheiten negativ beeinflussen: Je mehr wir davon essen, desto langweiliger schmeckt uns gesundes Essen ohne Chemikalien.
Aufgabe: Achte heute einmal darauf, welche Geschmacksverstärker du über den Tag hinweg zu dir nimmst. Welche Lebensmittel sind besonders stark betroffen? Such dir diese Woche einen Tag heraus, an dem du dich ohne Geschmacksverstärker ernährst!
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Odilia Wegener
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