Viele von uns machen sich täglich Gedanken über ihre Ernährung. Ob etwas zu viel Kohlenhydrate enthält oder zu wenig. Ob wir lieber etwas Obst essen oder doch einen Salat zubereiten. Wenn es ans Essen geht, haben wir täglich jede Menge Entscheidungen zu treffen. Eine Entscheidung, die darunter fällt ist, wie wir unser Essen würzen.
Gewürze wurden seit jeher mystifiziert. Man sagte ihnen Wunderkräfte nach und handelte sie teuer. Auch heute sind viele Gewürze noch relativ teuer: Für ein Kilo Safran bezahlt man locker 1600€. Mystifizieren brauchen wir Gewürze allerdings nicht mehr. Schließlich hat die Wissenschaft mittlerweile die Wirkung vieler Gewürze hinreichend erforscht. Wir haben hier ein paar Erkenntnisse zusammengetragen:
Keimreduktion
Viele Gewürze tragen dazu bei, das Essen von Keimen zu befreien. In diese Sparte fallen Chili, Zimt, Nelken, Thymian, Knoblauch und Oregano. Und auch Basilikum ist ein wahrer Pilzkiller: Es hemmt den Wachstum von bis zu 22 Pilzarten. Der antibiotische Effekt erhöht sich hier übrigens mit der Dosierung und der Kombinationsvielfalt der Gewürze.
Verdauungshilfe
Andere Gewürze sorgen dafür, dass wir unser Essen verdauen können. Dazu zählen z.B. Minze, Muskat, Rosmarin, Senf, Thymian, Fenchel, Zimt und Kümmel. Den Speichelfluss regen unter anderem Majoran, Pfeffer, Chili, Petersilie oder Ingwer an.
Achtung, giftig!
Doch Gewürze haben nicht immer nur eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit. In größeren Dosen werden manche Gewürze zu Giften für unseren Organismus. Hierunter fällt z.B. Muskat – hier können schon 4 Gramm bei einem Erwachsenen zu Vergiftungserscheinungen führen. Auch Zimt birgt Risiken: So sollen größere Mengen davon zu Leberschäden führen. Dies gilt allerdings nur für den billigeren Cassia-Zimt, da dieser eine höhere Konzentration des Aromastoffes Cumarin enthält. Auch Basilikum und Fenchel sind nicht in höheren Dosen zu empfehlen. In Studien wurden bei diesen Gewürzen nämlich eine krebserregende Wirkung festgestellt.
Heilende Wirkung
Im Gegensatz dazu geht oft auch eine heilende Wirkung von Gewürzen aus, z.B.
– Gegen Krämpfe: Estragon, Thymian, Minze
– Gegen Durchfall: Paprika
– Gegen Brechreiz und Übelkeit: Ingwer, Paprika
– Gegen Erkältungen, und Husten: Oregano, Thymian, Ingwer, Muskat,
– Gegen Blähungen: Fenchel, Kümmel, Ingwer, Thymian, Basilikum, Koriander
Generell lohnt es sich also, unser Essen vielseitig zu würzen. Mit der Dosis sollten wir bei manchen Gewürzen aufpassen, aber das müssen wir ja sowieso, wenn wir wollen, dass uns unser Essen nicht nur gesund ist, sondern auch noch schmeckt.
Zusammenfassung: Gewürze haben neben ihrer geschmacklichen Wirkung oft noch andere Effekte. Eigene Gewürze, z.B. Chili, Zimt, Nelken und Basilikum, hemmen den Wachstum von Keimlingen und tragen so zur Hygiene des Essens bei, andere, z.B. Fenchel, Zimt, Kümmel oder Minze, sorgen für vermehrten Speichelfluss und helfen bei der Verdauung. Heilwirkung gegen verschiedene Krankheiten entfalten z.B. Oregano, Thymian, Ingwer und Minze. Bei einigen Gewürzen sollte man allerdings aufpassen, was die Dosierung angeht. Zum Beispiel kommt es ab 4g Muskatnuß zu Vergiftungserscheinungen.
weitere interessante Beiträge:
- Essen als Ersatzbefriedigung – Bin ich betroffen? Ein Selbsttest
- Gefährdet Gluten unsere Gesundheit?
- Die Bedeutung von Selbstheilung
- Warum kann ich nicht aufhören zu naschen?
- Was als erstes an der Ernährung ändern? Nur drei erste Schritte.
Odilia Wegener
Neueste Artikel von Odilia Wegener (alle ansehen)
- Zimt - 18. Juni 2017
- Bewegung gegen Herzschwäche - 11. Juni 2017
- 5 Wege, Deine Ernährung zu optimieren - 4. Juni 2017