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DehnenFast jeder tut es, fast niemand weiß genau warum: Wer Sport macht, dehnt sich in der Regel davor. Einige versprechen sich davon ein geringeres Verletzungsrisiko und weniger Muskelkater. Allerdings kommt die Dehntradition in letzter Zeit immer mehr in die Kritik. Hält das Dehnen, oder auch “Stretching”, was es verspricht?

Schützt Dehnen vor Verletzungen?

Dass Dehnen vor dem Sport vor Verletzungen schützt, ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Wer sich allerdings längerfristig regelmäßig dehnt, kann damit die Elastizität seines Bindegewebes und seiner Muskeln erhöhen. Dies wiederum kann vor Verletzungen schützen – allerdings nur langfristig. Wer sich zu heftig vor dem Sport dehnt, kann hingegen Verletzungen provozieren.

Schützt Dehnen vor Muskelkater?

Genauso wenig gibt es Beweise dafür, dass Dehnen Muskelkater vorbeugt. Tatsächlich können Dehnübungen nach dem Sport, wie viele Hobbysportler sie nach dem Training absolvieren, dazu führen, dass sich der Muskelkater verschlimmert oder sogar dafür sorgen, dass er überhaupt erst entsteht. Wer bereits leichten Muskelkater hat, bevor er mit dem Sport anfängt, sollte die Dehnübungen weglassen und sich lieber mit einem leichten Aufwärmtraining begnügen.

Wann ist Dehnen sinnvoll?

Generell sollte man sich nur vor dem Training dehnen, denn das Dehnen nach dem Training provoziert oft noch mehr Muskelkater. Das Dehnen sollte dann unmittelbar dem Aufwärmtraining folgen.

Wie sollte gedehnt werden?

Unterschieden wird zwischen statischem und dynamischem Dehnen. Als statisches Dehnen bezeichnet man das klassische Stretching, wie die meisten es kennen: Der Muskel wird in die Länge gezogen und dann so 15 bis 30 Sekunden gehalten. Diese Art zu dehnen eignet sich vor allem für Sportarten, bei der Elastitzität eine große Rolle spielt. Beispielsweise beim Tanzen, Turnen, Ballett oder bei manchen Kampfsportarten. Dagegen eignet sich das statische Dehnen nicht vor dem Laufen oder Krafttraining. Hier sollte stattdessen auf das dynamische Dehnen zurückgegriffen werden. Dieses wird mit leichten, federnden Bewegungen ausgeführt. Wichtig ist, dass die Bewegungen trotzdem einigermaßen langsam ausgeführt werden und nicht abrupt, da sonst das Verletzungsrisiko steigt.

Zusammenfassung: Auch wenn das Dehnen vor dem Sport weit verbreitet ist, ist es nicht unbedingt sinnvoll. Wer sich mit Muskelkater dehnt, erhöht eventuell noch die Verletzungsgefahr. Auch nach dem Sport sollte man sich nicht mehr dehnen. Die geeignete Dehntechnik hängt vom jeweiligen Sport ab. Während man bei Sportarte wie Kampfsport oder Ballett statische Dehnübungen ausführen sollte, sollte man beim Laufen oder Krafttraining dynamische Dehnübungen nutzen, die mit leichten, federnden Bewegungen ausgeführt werden.

Aufgabe: Wenn du das nächste Mal Sport treibst, achte darauf, dass Du dich nur dehnst, wenn es sinnvoll ist! Verzichte bei Muskelkater und nach dem Sport auf Dehnübungen und wärme dich lieber gut auf, um Verletzungen vorzubeugen.

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Odilia Wegener

Odilia ist Gesundheitscoach und widmet ihre Arbeit dem Erblühen der Lebenskräfte. Über die letzten Jahre hat sie sich ein großes Wissen über gesunde Gewohnheiten angeeignet und teilt sie hier auf ihrem Blog.
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