Für viele gehört Kaffee zum täglichen Morgenritual. Andere greifen lieber zu Tee. Einen besonderen Boom hat in den letzten Jahren der grüne Tee erfahren. Er soll vor Krebs schützen und sich positiv auf unsere Herzgesundheit auswirken. Aber wie viel ist da dran? Ist Tee wirklich so gesund?
Eigentlich versteht man unter Tee nur ein Aufgussgetränk, das mit heißem Wasser und aus verschiedenen Pflanzenteilen der Teepflanze hergestellt wird. Umgangssprachlich wird der Begriff aber auch weiter gefasst: Unter diese Definition fallen dann auch Früchtetees und Kräutertees, die nicht von der Teepflanze, sondern von anderen Pflanzen stammen.
Und so unterschiedlich Tees sind, so viele verschiedene Wirkungen haben sie auch auf uns. Deswegen erst einmal zu den allgemeinen Fakten.
Koffein
Tee von der Teepflanze enthält Koffein. Dabei ist die Wirkung eine etwas andere als die im Kaffee: Beim Tee wird das Koffein nach und nach freigesetzt, während beim Kaffee die volle Wirkung des Koffeins nach bereits einer halben Stunde einsetzt. Man wird also langsamer und gleichmäßiger aufgeputscht als beim Kaffeegenuss.
Grundsätzlich ist Koffein eine umstrittene Substanz. In kleineren Dosen sorgt es für eine verbesserte Stimmung und die Beseitigung von Müdigkeitserscheinungen. In größeren Mengen kann es allerdings Schlafstörungen, Nervosität, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
Polyphenole
Polyphenole kommen ebenfalls in der Teepflanze vor und zählen zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Polyphenolen werden viele positive Eigenschaften zugerechnet. Sie wirken entzündungshemmend, vermindern Fettablagerungen in den Blutgefäßen und konnten in einer Studie das Alzheimerrisiko um 76% senken. Weiterhin haben Polyphenole eine krebsvorbeugende Wirkung.
Fluor
Fluor ist ein weiterer Stoff, der in Tee beinhaltet ist. Während man Fluor lange Zeit eine karieshemmende Wirkung zuschrieb, erheben sich nun kritischere Stimmen: Fluor ist nämlich eigentlich giftig und kann bereits in geringen Mengen zur Zahnfluorose führen: Dabei bilden sich Flecken auf der Zahnschmelzoberfläche. Eine akute Fluoridvergiftung kann sogar bis zum Tod führen. Solche Dosen findet man natürlich nicht in Tee; trotzdem sollte man generell vorsichtig sein.
Vorsicht bei Schwangerschaft
Bei Schwangerschaft wird generell von Tee abgeraten. Und das nicht nur wegen des Koffeins. Das in grünem Tee vorkommende EGCG hemmt nicht nur den Wachstum von Krebszellen, es kann auch den Wachstum gesunder Zellen hemmen. Das Risiko eines offenen Rückens oder einer Fehlgeburt erhöht sich deutlich, wenn die Mutter während der Schwangerschaft grünen Tee trinkt.
Milch und Zucker?
Wer den Geschmack seines Tees aufwerten möchte, greift häufig zu Zucker oder auch zu Milch. Beide Zusätze sorgen allerdings dafür, dass die positiven gesundheitlichen Effekte des Tees abgewertet werden. Zucker ist nicht nur schlecht für unsere Zähne, sondern auch für unser Immunsystem. Das Problem bei Milch ist, dass diese die Wirkung der Polyphenole abschwächen kann. Damit verliert der Tee also eine Vielzahl an gesunden Eigenschaften.
Früchte- und Kräutertees
Je nach Zutaten entfalten Früchte- und Kräutertees unterschiedliche gesundheitliche Wirkungen. Hier einige Beispiele:
– Fencheltee hilft bei Übelkeit, Blähungen und Bauchschmerzen
– Kamillentee ist entzündungshemmend und hilft bei Blähungen
– Lindenblütentee wirkt beruhigend
– Matetee wirkt verdauungsförderung und anregend
– Pfefferminztee wirkt entzündungshemmend, bei Zahnschmerzen, ist beruhigend und hilft bei Bauchschmerzen, Krämpfen und Übelkeit
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Odilia Wegener
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