Gewohnheiten sind robust. Und über die meisten sind wir uns noch nicht einmal bewusst. Über den Lauf der Geschichte haben sich etwa manche Essensgewohnheiten in unseren Alltag integriert. So auch die Angewohnheit, drei mal am Tag zu essen. Heute beschäftigen wir uns mal mit dem Abendessen.
Uhrzeit
Obwohl viele Nationen drei größere Mahlzeiten pro Tag pflegen, sind sich nicht alle einig, wann denn nun am besten zu Abend gegessen werden sollte. 18 bis 19 Uhr ist in Deutschland eine übliche Zeit. In südlicheren Ländern wie Spanien wartet man aber gerne mal bis 21 Uhr bis zur letzten großen Mahlzeit des Tages.
In der Regel wird empfohlen, das Abendessen nicht zu spät einzunehmen, damit der Körper bereits die meiste Verdauungsarbeit geleistet hat, bevor es zum Schlafen geht. Zwei Stunden sollte man sich zwischen Abendessen/Mitternachtssnack und Schlafengehen mindestens Zeit lassen.
Viele Experten raten sogar dazu, bereits ab 16 oder 17 Uhr nichts mehr zu essen. Das soll unter anderem beim Abnehmen helfen. Problematisch wird es allerdings dann, wenn nach einigen Stunden doch nochmal der Hunger kommt und dann nochmal richtig zugeschlagen wird. Generell gilt hier: Lieber drei geregelte Mahlzeiten als unkontrollierte Gelage.
Zwei warme Mahlzeiten?
Ein Mythos, der sich in manchen Köpfen bis heute gehalten hat, ist, dass mehr als eine warme Mahlzeit nicht gut verträglich ist. Tatsächlich macht die Temperatur des Essens aber keinen Unterschied. In vielen Kulturen gibt es zwei oder mehr warme Mahlzeiten am Tag. Es muss also kein klassisches “Abendbrot” sein. Aufgewärmte Reste vom Mittag bieten sich also an.
Kohlenhydrate vs. Eiweiß
Aus welchen Nahrungsmitteln das ideale Abendessen bestehen sollte, ist noch strittig. Wer abnehmen möchte, kann ausprobieren, abends vor allem eiweißhaltige Nahrung zu sich zu nehmen. Das soll die Fettverbrennung anregen. Der Nachteil an Eiweiß ist, dass es den Organismus stimuliert und die Körpertemperatur erhöht. Die Schlafqualität könnte also leiden. Als Alternative raten manche zu langsamen Kohlehydraten (etwa Nudeln oder Kartoffeln). Diese sollen beruhigend wirken und dafür sorgen, dass der Körper bis zum Aufwachen mit genügend Energie versorgt wird.
Weingenuss
Zum Abendessen ein Glas Wein? Besonders dem Rotwein werden Heilkräfte zugeschrieben. Nicht ganz zu unrecht: Er enthält nämlich wertvolle Antioxidantien, die den Körper etwa vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs schützen können. Nicht vergessen sollte man allerdings, dass Wein ein alkoholisches Getränk ist. Und Alkohol wirkt sich bereits in geringen Mengen nachweislich negativ auf unseren Tiefschlaf aus. Wer abends Alkohol trinkt, schläft schlechter.
Entspannung
Das Abendessen liegt für die meisten von uns an einem Punkt des Tages, wo wir viel Arbeit, Stress und Verpflichtungen bereits hinter uns gelassen haben. Deswegen eignet sich das Abendessen ideal zum Auftakt für einen entspannenden Abend. Das funktioniert natürlich nur, wenn man das Abendessen entsprechend entspannend gestaltet.
Also: Fernsehen und Radio aus, Zeitungen weglegen. Und einfach mal genießen.
Aufgabe: Wie sehen Deine Abendessen-Gewohnheiten aus? Verändere heute einmal etwas an deinem Abendessen. Iss früher oder später, kälter oder wärmer, alkoholischer oder nüchterner, kohlehydrat- oder eiweißhalitger, entspannter oder gestresster. Was hältst Du von der Veränderung?
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Odilia Wegener
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