Wer seinen gesundheitlichen Lebensstil verbessern möchte, stößt häufig auf ein Luxusproblem: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Welche ist denn nun die beste? Wir wissen es nicht. Also beginnen wir mit der, die sich gerade am besten anhört.
Das Problem: Nach der anfänglichen Motivationsphase, merken wir, dass die Methode, die wir gewählt haben (z.B. joggen) eben auch Zeit und Mühe kostet. Oft verlieren wir an diesem Punkt das Interesse und sehen uns nach einer neuen Möglichkeit um, die uns wieder so motiviert, wie die Methode, die wir anfangs gewählt haben.
Vielleicht finden wir kurz darauf eine neue Methode (z.B. Intervall Training), für die wir uns begeistern können. Allerdings passiert hier genau dasselbe wie bei Methode 1: Nach einer kurzen Zeit ist das Gefühl des Neuanfangs vorbei und wir finden unsere Pläne nicht mehr so spannend. Unser Unterbewusstsein hält indessen schon nach einer neuen Methode Ausschau, bis das Spiel wieder von vorne losgeht…
Stell Dir vor, Du hättest all die Energie, die du jemals in Neuanfänge gesteckt hast, dafür verwendet, deine Pläne tatsächlich durchzuziehen. Dann wärst Du wahrscheinlich schon ganz schön weit, oder? Statt 100 Dinge jeweils 3 Tage zu probieren, hättest Du vielleicht 10 Dinge tatsächlich durchgezogen. Und nur wenn wir durchhalten, schaffen wir auch tatsächliche Veränderung in unserem Leben.
Aber warum brechen wir immer wieder nach kurzer Zeit ab – also lange bevor wir ein Ergebnis erzielen können? Warum geben wir neue Methoden schon dann auf, wenn wir noch gar nicht sehen können, was sie für uns bewirken können? Die Antworten auf diese Frage können vielfältig ausfallen, oft stimmt aber folgendes: Wir suchen nach neuen Methoden, weil wir uns wünschen, dass diese “besser” sind – in anderen Worten, dass sie uns weniger Zeit und Mühe kosten, mehr Spaß machen und effektiver sind. Nach einem weiteren Neuanfang müssen wir dann aber feststellen, dass auch die nächste Methode Zeit und Aufwand bedeutet, nicht immer 100% Spaß macht und auch nicht unbedingt effektiver ist.
Die einzige Möglichkeit, diesen Teufelskreis zu unterbrechen, ist es, zu verstehen, dass Veränderung immer Zeit und Mühe kostet. Klar, ist nicht jede Methode gleich effektiv – allerdings ist gar keine Methode effektiv, wenn wir sie nicht durchhalten. Eine mittelmäßige Methode einen Monat lang durchzuhalten bringt uns immer noch mehr, als eine extrem effektive Methode nur drei Tage lang durchzuhalten.
Statt uns zu erlauben, von einer Methode zur nächsten zu springen, sollten wir so lange bei einer Sache bleiben, bis wir mit dieser genug Erfahrung gesammelt haben. Was wäre, wenn wir uns einfach selber verbieten würde, zur nächsten Methode zu springen, bevor wir nicht mindestens einen Monat mit unserem aktuellen Plan durchgehalten haben? Dann würden wir vielleicht unsere ganze Energie darauf verwenden, unsere Sache richtig durchzuziehen, statt uns von anderen Verlockungen ablenken zu lassen.
Aufgabe: Was ist der nächste Plan, bei dem du mindestens einen Monat lang bleiben möchtest? Weiche diesmal nicht davon ab, um eine neue Methode auszuprobieren. Statt etwas Neues zu beginnen, probiere es lieber noch einmal damit (und passe höchstens die Dinge an, die dir beim letzten Mal Probleme bereitet haben).
weitere interessante Beiträge:
- Wenn das Arbeiten an der Produktivität zur Falle wird
- Weniger Stress durch besseres Zeitmanagement – Teil 7
- Weniger Stress durch besseres Zeitmanagement – Teil 6
- Weniger Stress durch besseres Zeitmanagement – Teil 5
- Weniger Stress durch besseres Zeitmanagement – Teil 4
Odilia Wegener
Neueste Artikel von Odilia Wegener (alle ansehen)
- Zimt - 18. Juni 2017
- Bewegung gegen Herzschwäche - 11. Juni 2017
- 5 Wege, Deine Ernährung zu optimieren - 4. Juni 2017