Wenn wir mit einer neuen Sache beginnen, sind wir meistens sehr motiviert. Wir fühlen uns optimistisch, voller Energie und sind bereit unser Ziel zu erreichen.
Da wir so extrem optimistisch sind, nehmen wir uns dann eine ganze Menge vor: Vielleicht wollen wir nur noch vegetarisch essen und jeden Tag 4km laufen. Und dazu noch zweimal pro Woche Krafttraining.
Hört sich toll an! Problematisch wird es allerdings, wenn der Motivationsschub nach ein paar Tagen abnimmt. Wenn wir plötzlich nicht mehr high von unseren Zielvorstellungen sind, sondern mit alltäglichen Problem konfrontiert sind. Und auf einmal erkennen wir, dass wir unsere Ziele vielleicht doch ein wenig zu hoch gesteckt haben. Vielleicht haben wir gar keine Zeit, zweimal pro Woche joggen zu gehen, weil wichtigere Dinge dazwischen kommen. Vielleicht erschöpfen uns bereits 2km am Tag. Vielleicht haben wir nicht daran gedacht, vegetarisch einzukaufen und greifen aus Mangel an Alternativen zum Steak aus der heimischen Tiefkühltruhe zurück.
Schließlich werden die Hindernisse zu groß und wir können unsere neuen Gewohnheiten nicht mehr aufrecht erhalten. Wir geben auf. Mal wieder. Dabei hatten wir doch am Anfang so große Ziele!
Das Problem mit großen Zielen
Um Superziele zu erreichen, brauchen wir auch Superkräfte. Das wir nur menschliche Kräfte haben, sehen wir allerdings nicht, wenn wir Pläne für unsere Ziele schmieden. Wenn wir planen tendieren wir dazu, unsere Kräfte und Fähigkeiten zu überschätzen und Hindernisse und Schwierigkeiten zu unterschätzen. Die Folge ist immer die gleiche: Wir nehmen uns zu viel vor und geben schnell frustriert auf, weil wir unser Pensum nicht schaffen können. Auch wenn es die ersten Tage gut läuft, merken wir bald, dass wir uns überschätzt haben.
Wie wir Ziele setzen, die wir auch erreichen können
Wenn wir sicher gehen wollen, dass wir unsere Ziele erreichen können, müssen wir uns Ziele stecken, die wir auch schaffen können. Obwohl es immer eine Spekulation ist, wenn man festlegen möchte, was realistisch ist, gibt es einige Anhaltspunkte dafür:
– Erfahrungen
Unsere Erfahrungen zeigen uns, wie weit wir in der Vergangenheit gehen konnten oder auch nicht. Wenn wir erst vor kurzem versucht haben 4km pro Tag zu laufen und das nicht geschafft haben, ist dieses Ziel vermutlich zu ambitioniert für uns.
– Aktuelle Gewohnheiten
Unsere aktuellen Gewohnheiten zeigen uns, was wir bereits auf täglicher Basis schaffen. Wenn Du täglich 4km läufst, wirst Du wohl keine Probleme damit haben, jeden Tag 5km zu laufen.
Welches Ziel wählen?
Die Herausforderung ist es, ein Ziel zu wählen, das uns einerseits noch motiviert (also herausfordert), uns andererseits aber nicht überfordert. Die beste Art, herauszufinden, welches Ziel sich eignet, ist es, eine Art Testlauf zu machen: Also unser Ziel für eine bestimmte Zeit zu testen. Wenn wir es beispielsweise schaffen, uns eine Woche lang vegetarisch zu ernähren, können wir es vermutlich auch einen Monat lang schaffen. Wenn wir es schaffen, einen Monat lang jeden Tag 5km zu laufen, können wir das vermutlich auch drei Monate lang.
Während Du Dein Ziel testest wirst Du auf die Herausforderungen, die dieses Ziel mit sich bringt, vorbereitet. Vielleicht findest Du heraus, dass es Dir nicht schwer fällt, Dich allein vegetarisch zu ernähren, aber dass es in Gesellschaft problematisch für Dich ist. Oder Du findest heraus, dass Du zwar gut 4km laufen kannst, aber genügend Wasser dabeihaben musst, um nicht zu dehydrieren und Kopfschmerzen zu bekommen.
Wenn Du Dir also das nächste Mal ein Ziel setzt, denk daran, dass Du Deine eigenen Fähigkeiten vermutlich überschätzt und dass es mehr Sinn macht ein kleineres Ziel zu wählen, dass Du auch schaffen kannst und vielleicht schon getestet hast. Und keine Sorge, Deine Ambitionen musst Du deswegen nicht aufgeben: Wenn Du kleinere Ziele bereits geschafft hast, kannst Du Dich ja einmal an größere wagen. Denn dann macht das auch Sinn.
Zusammenfassung: Wenn wir uns neue Ziele setzen und beginnen, Pläne zu schmieden, sind wir meistens sehr motiviert. Wir tendieren dann dazu, unsere Fähigkeiten zu überschätzen und die Herausforderungen unseres Ziels zu unterschätzen. Wenn wir dann mit der Arbeit an diesem Ziel beginnen, wird die Herausforderung bald zu groß und wie geben früh auf. Um dies zu verhindern, müssen wir es schaffen, kleinere Ziele zu setzen, die wir auch erreichen können. Was ein angemessenes Ziel ist, können wir anhand unserer Erfahrungen und aktuellen Gewohnheiten abschätzen. Um herauszufinden, ob sich ein Ziel für uns eignet, können wir es für einen kurzen Zeitraum testen (zum Beispiel eine Woche oder einen Monat lang). Dabei werden wir auch auf die Herausforderungen des Ziels vorbereitet. Nachdem wir kleinere Ziele gemeistert haben, können wir uns auch an größere Ziele heranwagen.
Aufgabe: Sind Deine gesundheitlichen Ziele realistisch – kannst Du sie erreichen? Wenn Du daran zweifelst, wähle ein niedrigeres Ziel und teste es für eine Woche.
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Odilia Wegener
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& so we may conclude… It’s pure our mind wich makes who we Really are… How high we can & will ‚fly‘ on our own ‚brainpower.‘