Wir alle (er)finden jeden Tag Gründe dafür, die Dinge, die wir tun sollten, nicht zu tun. Verabredung XY erscheint uns wichtiger, als uns zu bewegen, wenn wir schon mal zum Kuchenessen eingeladen sind, können wir natürlich nicht nein sagen und um uns regelmäßig zu entspannen, haben wir gerade zu viel zu tun. Eine der beliebtesten Ausreden ist es aber, wenn wir uns einreden, wir müssten uns uns noch besser vorbereiten, bevor wir richtig loslegen können.
Natürlich ist eine entsprechende Vorbereitung bei vielen Vorhaben sinnvoll. Wenn wir z.B. vom Fleischesser zum Vegetarier werden wollen, ist es ratsam, sich darüber zu informieren, auf welche Vitamine und Mineralstoffe dabei besonders geachtet werden sollte. Ein anderes Beispiel: Wenn wir damit anfangen wollen, regelmäßig Liegestütze zu machen, sollten wir uns vorher ausführlich über die richtige Technik informieren. So vermeiden wir, dass wir uns verletzen oder falsch belasten.
Trotzdem kann uns eine theoretische Vorbereitung nicht bei allen Fragen helfen. Vieles finden wir erst heraus, wenn wir unser Vorhaben endlich praktisch angehen. Manche Leute bleiben vor diesem Schritt allerdings stehen. Sie nutzen das Gefühl, noch “nicht genug zu wissen”, als Ausrede, ihre Pläne nicht in die Tat umzusetzen.
Der Grund dafür ist ganz einfach: Sich an seinem Schreibtisch theoretisch mit den geplanten Veränderungen zu befassen ist einfach viel bequemer, als aufzustehen und tatsächlich spazieren zu gehen, Liegestütze zu machen oder gesünder kochen zu lernen. Trotzdem gibt uns das theoretische Vorbereiten oft das Gefühl, dass wir etwas sinnvolles unternehmen. Wir fühlen uns also gut dadurch und verdrängen damit unser schlechtes Gewissen. Manche Leute werden zu wahren “Gesundheitsexperten”, bevor sie jemals damit anfangen, etwas für ihre Gesundheit zu tun.
Wenn wir selber öfter in die Vorbereitungsfalle tappen, können wir dagegen vor allem eines tun:
Anstatt uns unendlich lange vorbereiten zu dürfen, sollten wir die Zeitspanne des theoretischen Lernens von vornherein begrenzen. Für leichtere Vorhaben sollten ein paar Tage Vorbereitungszeit genügen, größere Herausforderungen können auf ein paar Wochen beschränkt werden.
Idealerweise sollten wir uns so früh wie möglich praktisch vorbereiten: Also statt nur über Rohkost zu lesen, damit anfangen, rohköstlich zu essen und anstatt nach dem perfekten Trainingsplan zu suchen, schon mal damit beginnen, regelmäßig zu joggen. Praktische Vorbereitung ist nicht nur um einiges lehrreicher als die Theorie, es ist auch wahrscheinlicher, dass wir unsere Pläne umsetzen, wenn wir unsere Komfortzone bereits verlassen haben und mit der Praxis begonnen haben.
Aufgabe: Welche Deiner Vorhaben hängen noch in der Vorbereitungsphase fest? Unterbrich die Theorie heute einmal und tu stattdessen was für Deinen Fortschritt!
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Odilia Wegener
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