Pizza, Nudeln, Brot? Viele Menschen leiden an Zöliakie und müssen auf herkömmliche Teigwaren verzichten.
Was ist Zöliakie/Sprue?
Zöliakie bzw. Sprue ist eine Erkrankung des Dünndarms. Diese entsteht durch eine Überempfindlichkeit gegenüber Gluten. Gluten ist ein Klebereiweiß, das in vielen Getreidesorten zu finden ist, beispielsweise in Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel und Kamut.
Isst man als Zöliakie-Betroffener glutenhaltige Nahrungsmittel, kommt es zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Nährstoffe können dann nur noch schwer aufgenommen werden und bleiben teilweise unverdaut im Darm liegen.
Zölakie bezeichnet man diese Krankheit, wenn sie sich im Kindesalter manifestiert, tritt sie erst im Erwachsenenalter auf, nennt man sie Sprue (gesprochen “Spruh”).
Symptome der Zöliakie/Sprue
Die Symptome von Zöliakie/Sprue können vielfältig sein: Bei Kindern kommt es oft zu Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Gedeihstörungen und aufgetriebenem Bauch. Bei jugendlichen und Erwachsenen sind die Beschwerden oft diffuser und reichen von Müdigkeit, Nervosität und Kraftlosigkeit bis hin zu schmerzenden Knochen und Blutarmut.
Da viele Symptome nur latent auftreten, geht man davon aus, dass viele Menschen nicht wissen, dass sie an Zöliakie leiden. Es wird geschätzt, dass einer von 200 Menschen von Zöliakie betroffen ist, wobei Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer.
Wie behandelt man Zöliakie/Sprue?
Für Zölakie gibt es nach heutigem Stand der Kentniss keine Heilmöglichkeit. Die einzige Möglichkeit zur Behandlung besteht darin, sich lebenslang glutenfrei zu ernähren. Wird diese Behandlung nicht eingehalten, kann es zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Darmkrebs, Unfruchtbarkeit oder Krankheiten durch Nährstoffmangel kommen.
Glutenfrei leben
“Glutenfreie Ernährung” hört sich erst mal sehr einschränkend an: Kein Brot? Keine Nudeln? Keine Pizza? Was bleibt denn dann überhaupt noch übrig?
Problematisch kann Zöliakie auch bei Fertigprodukten sein: In diesen wird Gluten oft als Bindemittel verwendet, auch wenn es auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist. Wer würde zum Beispiel Gluten in Würstchen oder Saucen vermuten? Hier hilft nur ein sorgfältiger Blick auf die Zutatenliste.
Glutenfreie Nahrung
Aber um noch mal auf Pizza und co. zurückzukommen: Glücklicherweise werden mittlerweile auch glutenfreie Teigwaren hergestellt. Das heißt, wer sich als Sprue-Betroffener weiterhin so ernähren möchte, wie bisher, kann das auch tun. Bio-Supermärkte haben meistens eine besonders große Auwahl an glutenfreien Produkten. Von glutenfreien Keksen, über Waffeln bis hin zu glutenfreiem Brot und Nudeln, ist hier alles verfügbar.
Aber Zöliakie kann auch ein Anlass zu einer grundlegenden Ernährungsumstellung sein. Denn es gibt neben glutenhaltigen Getreideprodukten noch eine ganze Menge an Lebensmittel, die es zu entdecken gibt.
Zunächst einmal gibt es Getreidearten, die von Natur aus kein Gluten enthalten, unter anderem Hirse, Mais, Reis, Amarant, Tapioka, Buchweizen und Quinoa.
Daneben können Obst, Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und Fisch, Eier, Milch und Milchprodukt weiterhin verzehrt werden. Wer gerne kreativ in der Küche ist, wird also keine Schwierigkeiten haben, glutenfreie Alternativen zu finden.
Glutenfreie Restaurants und Hotels
Komplizierter wird es da beim Ausgehen. Denn wie soll man in einem Restaurant oder Hotel ein glutenfreies Menü finden?
Tatsächlich gibt es mittlerweile einige Hotels und Restaurants, die speziell glutenfreie Angebote entwickelt haben. Auf glutenfrei-unterwegs.de findet man Bioläden, Bäckereien, Restaurants, Cafés, Supermärkte und Hotels mit glutenfreiem Angebot.
Selbsthilfe bei Zöliakie/Sprue
Wer an Zöliakie leidet, weiß eventuell nicht, wie er seine Ernährung umstellen soll, wie er mit der Krankheit umgehen soll und mit wem er darüber reden kann.
Eine Anlaufstelle kann die Deutsche Zöliakie Gesellschaft sein. Sie besteht aus mittlerweile 40000 Mitgliedern und bietet Informationen, Veranstaltungen und Kontakte zum Thema Zöliakie.
Daneben finden regelmäßig in den verschiedensten Städten Deutschlands Zöliakie-Treffs statt. Hier kann man sich bei glutenfreiem Gebäck mit Leidensgenossen über die Krankheit austauschen. Andere Zöliakie-Treffs bieten Programme wie Vorträge zum Thema glutenfreie Ernährung.
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Odilia Wegener
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