Wenn jemand freiwillig fastet, kann das verschiedene Gründe haben. Es gibt Leute, die z.B. aus religiösen Gründen fasten. Im Judentum gibt es einige Fastentage, bei denen in einem Zeitraum von 24 oder 25 Stunden nichts gegessen werden soll. Und auch im Christentum gibt es die Fastenzeit vor Ostern, die 40 Tage andauert. Aber es gibt auch andere Gründe, warum man eine Zeit lang auf essen verzichten kann: Gesundheitliche Gründe.
“Seltsam – nichts zu essen soll gesund sein? Aber der Körper braucht doch Nährstoffe…” Die braucht er in der Tat, allerdings sind wir biologisch so eingerichtet, dass Fastenzeiten keine größeren Problem für uns darstellen. Nur so konnten wir Menschen es schaffen, viele Jahrtausende zu überleben. Denn der Nahrungsmittelüberfluss, den wir jetzt erleben, ist erst seit kurzem selbstverständlich für uns.
Was bedeutet es, zu fasten?
Fasten bedeutet in der Regel, dass man keine feste Nahrung zu sich nimmt. Um die Wirkung zu verstärken, trinken viele Fastende während des Fastens ausschließlich Wasser. Andere trinken während des Fastens frisch gepresste Säfte. Wieder andere trinken Tee.
Wirkung des Fastens
Abnehmen
Viele Leute denken, das Fasten wäre eine geeignete Methode zum Abnehmen. Zuerst einmal stimmt das natürlich. Der Körper verliert während des Fastens durchschnittlich jeden Tag 400g an Gewicht. Allerdings nehmen die meisten Leute das Gewicht wieder zu, sobald sie sich nach dem Fasten wieder wie vorher ernähren. Nur wer seine Ernährung nach dem Fasten umstellt, kann auf langanhaltende Gewichtsreduktion hoffen. Dabei kann der Prozess des Fastens aber insofern helfen, indem es beim Fastenden ein verstärktes Ernährungsbewusstsein schafft.
Entgiftung
Wer fastet, entlastet laut Fasten-Befürwortern den Körper eine Weile von seinen Verdauungsaufgaben und kann sich daher vermehrt Entgiftungsprozessen widmen. Symptome der Entgiftungerscheinungen sind unter anderem Kopschmerzen, Übelkeit, Körpergeruch, Belag auf der Zunge und eine schlechte Haut.
Die Entgiftung soll dem Körper dabei helfen, besser zu funktionieren und sich vor Krankheiten zu schützen. Tatsächlich regt der Fastenprozess das Immunsystem an.
Emotionale Reinigung
Wer fastet, erlebt damit besondere emotionale Erfahrungen. Das Leben einmal ohne den täglichen Nahrungskonsum zu erleben, kann neue Perspektiven auf das Thema Ernährung werfen. Wer ein emotionaler Esser ist, wird damit in der Fastenzeit besonders konfrontiert – denn nun müssen emotionale Bedürfnisse anderweitig befriedigt werden. Dies ist auf jeden Fall eine große Chance.
Ablauf
Wer sich zum Heilfasten entscheidet, sollte die letzten Tage vor dem Fasten bereits weniger schwer essen.
Die ersten drei Tage des Fastens gestalten sich dann gewöhnlicherweise am schwierigsten. Man fühlt sich schwach, leidet an Entgiftungserscheinungen und Hunger.
Ab dem dritten Tag nehmen diese Symptome ab. Der Körper beginnt damit, Endorphine (ein Glückshormon) zu produzieren und das Hungergefühl verflüchtigt sich.
Das Ende des Fastens sollte langsam und schonend vonstatten gehen: Also nicht gleich an Schweinebraten denken! Ein paar Portionen Obst über den Tag verteilt regen den Verdauungstrakt wieder an und geben dem Körper Zeit, sich wieder auf Nahrung umzustellen.
Wie lange gefastet werden kann, ist individuell unterschiedlich. 40 Tage scheinen aber allgemein die Höchstgrenze sein. Wer zum ersten Mal länger als ein paar Tage fasten möchte, sollte sich den Rat eines Arztes holen. Allgemein empfiehlt es sich, mit kleineren Fastenzeiten zu beginnen und so das Fasten einmal auszutesten. Zum Beispiel, indem man erst einmal eine Woche lang fastet.
Zusammenfassung: Fasten kann man nicht nur aus religiösen, sondern auch auch gesundheitlichen Gründen. Beim Fasten verzichten Menschen in der Regel auf feste Nahrung. Deswegen nehmen Leute die fasten für gewöhnlich ab. Ein weiterer Effekt ist die Entgiftung, die dafür sorgen soll, dass der Körper gereinigt wird und dadurch wieder besser funktioniert. Eine weitere Wirkungsweise ist die emotionale Reinigung: Wer fastet erlebt oft neue Gefühle oder hat einmal “Platz” dafür, alte Gefühle aufzuarbeiten. Zu Beginn des Fastens treten oft Entgiftungssymptome auf, die sich aber nach ein paar Tagen verlüchtigen. Das Ende der Fastenzeit sollte schonen eingeleitet werden. Viele Menschen können bis zu 40 Tage fasten, allerdings sollte man bei längeren Fastenversuchen den Rat eines Arztes einholen.
Aufgabe: Wie lange hast Du jemals ohne feste Nahrung ausgehalten? Könntest Du Dir vorstellen, einmal einen Tag lang zu fasten?
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Odilia Wegener
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