Uns wird oft empfohlen, etwa zwischen sieben und acht Stunden täglich zu schlafen. Dabei wird immer davon ausgegangen, dass wir an einem Stück schlafen. Also beispielsweise von 23.00 Uhr bis 7.00 Uhr.
Viele Menschen haben allerdings Probleme damit, “durchzuschlafen”. Nach drei oder vier Stunden wachen sie wieder auf und sind erstmal wach. Andere Menschen haben sich natürlicherweise daran gewöhnt, ihren Schlaf über den Tag hinweg aufzuteilen. Kann das gesund sein? Sollen wir uns bemühen, an einem Stück durchzuschlafen oder sind mehrere Schlafphasen vorteilhafter?
Biphasischer Schlaf
Durchzuschlafen ist keine Fähigkeit, die wir von Geburt an besitzen. Babys schlafen polyphasisch: Das bedeutet, sie teilen ihren Schlaf in mehrere Schlafphasen pro Tag auf. Erst später entwickeln sie die Fähigkeit, ihr Schlafbedürfnis auf eine Schlafphase zu reduzieren.
Obwohl wir die längste Zeit unseres Lebens monphasisch schlafen, nehmen wir vor allem als ältere Menschen die Tendenz an, zu mehreren Schlafphasen zurückzukehren. Oft schlafen wir dann bihphasisch: also in zwei Phasen.
Was sich hier etwas abstrakt anhört, ist ein altbekanntes Alltagsphänomen: Biphasische Schläfer, schlafen oft nachts für einige Stunden und dann nochmal um die Mittagszeit oder am Nachmittag: Sie machen einen Mittagsschlaf.
Aber auch andere Kombinationen sind möglich: ein kurzes Nickerchen nach der Arbeit kann z.B. helfen, Kräfte für den Abend zu wecken. Danach kann man dann noch ein paar Stunden wach sein, um dann ein paar weitere Stunden zu ruhen.
Interessant am biphasischen oder polyphasischem Schlafen ist, dass es uns helfen kann, unsere Schlafenszeit zu reduzieren, ohne uns dabei unausgeruhter zu fühlen. Wir brauchen also beispielsweise nur sechs ansatt acht Stunden zu schlafen, um fit zu sein (z.B.: viereinhalb in der Nacht und anderthalb Mittags).
Polyphasischer Schlaf
Abenteuerlich wird es, wenn man sich den Alltag polyphasischer Schläfer anschaut. Diese schlafen beispielsweise sechs mal am Tag für je 20 Minuten (also ingesamt nur zwei Stunden pro Tag). Sie trainieren ihren Körper dazu, die REM-Phase, die für unsere Erholung am wichtigsten ist, statt nach 90 Minuten bereits innerhalb der ersten 20 Minuten ihres Schlafes zu haben. Auf diese Weise schaffen sie es, ihren Schlaf extrem zu komprimieren und sich (nach der Umstellung) trotzdem fit zu fühlen. Solche Schlafsysteme sind extrem schwer erlernbar und gesundheitliche Risiken sind noch nicht erforscht, trotzdem gibt es immer wieder Leute, die sich an diese Umstellung wagen. Ziel von polyphasischen Schläfern ist es meistens, Zeit zu sparen. Wer hätte nicht gerne ein paar extra Stunden pro Tag?
Aber man muss sich gar nicht in so extreme Gefilde wagen, um den eigenen Schlafrhythmus zu optimieren. Wer mit seinem momentan Schlaf nicht zufrieden ist, kann ja mal ausprobieren, ob ein biphasischer Alltag besser zu einem passt.
Wer seine Schlafgewohnheiten umstellt, sollte allerdings beachten, dass es eine Zeit lang dauern kann, bis sich der Körper an die Umstellung gewöhnt hat. Es kann also sein, dass man die ersten zwei Wochen erstmal müde ist und erst danach positive Effekte zu spüren bekommt.
Zusammenfassung: Viele Menschen schaffen es nicht, nachts durchzuschlafen, oder teilen ihren Schlaf natürlicherweise auf mehrere Phasen auf (z.B. nachts und mittags). Auch so kann es Sinn machen, seinen Schlaf in mehrere Phasen einzuteilen. Dadurch kann nämlich die Gesamtdauer des täglichen Schlafes reduziert werden. Ein anderer Effekt ist, dass man durch den Schlaf am Tag nochmal Energie für den Rest des Tages tanken kann. Dabei sind mehrere Aufteilungen möglich: Beim biphasischen Schlaf wird der Schlaf in zwei Phasen eingeteilt. Beim polyphasischen Schlaf wird der Schlaf in zwei oder mehr Phasen eingeteilt. Polyphasische Schläfer schlafen beispiels sechs Mal am Tag für je 20 Minuten. Gesundheitliche Langzeitauswirkungen dieser Gewohnheit sind allerdings noch nicht erforscht. Bei einer Gewohnheitenumstellung im Bereich Schlaf kann es eine Zeit lang dauern, bis sich der Körper umgewöhnt hat und man sich wieder fit fühlt.
Aufgabe: Wie zufrieden bist Du mit deinem Schlafverhalten und Deinem Energielevel? Gönn Dir diese Woche mal ein Nickerchen, falls Du tagsüber müde bist. Wie wirkt es sich auf Deinen Energielevel aus?
Bild oben: RelaxingMusic
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Odilia Wegener
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