Eiweiß wie auch Kohlenhydrate und Fett ist ein Grundbaustein für unseren Körper. Eiweiße, auch Proteine genannt, bestehen aus Aminosäuren, die für uns lebenswichtig sind. Im Gegensatz zu Fetten, auf die wir über eine längere Zeit verzichten können, ist der Körper auf eine konstante Zufuhr von Eiweiß angewiesen.
Jede Eiweißart ist komplett individuell aufgebaut, das heißt die Aminosäuren sind jeweils unterschiedlich angeordnet. Unterschieden wird bei den Aminosäuren zwischen den essentiellen, die der Körper selbst nicht herstellen kann, und den nicht-essentiellen, die vom Körper selbst synthesiert werden können. Hier eine Übersicht:
Essentielle Aminosäuren: Arginin, Histidin, Isoleuzin, Leuzin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Thryptophan, Valin
Nicht-essentielle Aminosäuren: Alanin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Hydroxyprolin, Prolin, Serin, Tyrosin, Zystein
Die Aufgabe von Eiweiß
Eiweiß hat wie viele andere Stoffe in unserem Körper mehr als eine Aufgabe:
– Zellaufbau: Haut, Haare, Muskeln, Knochen etc. bestehen aus Eiweiß
– Übertragung von Nervenimpulsen
– Strukturproteine sorgen für Form und Festigkeit unseres Körpers
– Bewegungsproteine sorgen dafür, dass sich unsere Muskeln zusammenziehen können
– Speicherproteine speichern z.B. Eisen
– Transportproteine: Hämoglobin transportiert z.B. Sauerstoff
Eiweißmangel
Generell wird die Aufnahme von ca. 0,8 Gramm Eiweiß pro kg Körpergewicht empfohlen. Wer viel Sport macht oder Muskel aufbauen will, darf diese Dosis allerdings steigern. Hier schwanken die Empfehlungen. Oft wird aber von 1,5 Gramm Eiweiß pro kg Körpergewicht gesprochen.
Wer langfristig nicht genug Eiweiß zu sich nimmt, fängt sich schneller Infektionen ein. Es kann zudem zu Haarausfall und zu Krankheiten wie Marasmus und Kwashiorkor kommen. Über einen längeren Zeitraum endet ein Eiweißmangel immer tödlich. Mangelerscheinungen sind also durchaus ernstzunehmen.
Ernsthafter Eiweißmangel ist in unserer Zivilisation sehr selten geworden. Häufiger ist bei uns die Eiweißüberversorgung, die die Nieren und unseren Stoffwechsel unnötig belasten können. Essen wir also viel Fleisch oder andere eiweißhaltige Produkte, sollten wir aufpassen, die täglich empfohlene Dosis nicht zu überschreiten.
Eiweißwertigkeit
Bei der Aufnahme von Eiweiß spielt nicht nur die Menge eine Rolle, sondern auch die “Wertigkeit” des Eiweißes. So kann der Körper Eiweiß mit einer hohen Wertigkeit besser verwerten als Eiweiß mit einer niedrigen. Generell haben tierische Lebensmittel eine höhere Wertigkeit als Lebensmittel aus pflanzlichen Quellen. Hier sind einige Beispiele zur Wertigkeit:
Eiweiß aus Eiern: 100
Schweinefleisch: 85
Vollmilch: 81
Rinderfilet: 79
Kartoffeln: 76
Bohnen: 72
Vollkornbrot: 69
Obwohl die Wertigkeit bei tierischen Produkten oft höher ist, können pflanzliche Eiweiße oft eine gesündere Zusammensetzung für unseren Körper erreichen. Beispielsweise haben tierische Eiweiße einen hohen Anteil an Purinsäure (Harnsäure). Essen wir davon zu viel, laufen wir Gefahr, unseren Körper zu übersäuern.
Zusammenfassung: Eiweiß ist ein Grundbaustein für unseren Körper. Eiweiße bestehen aus Aminosäuren – dabei gibt es die essentiellen und die nicht-essentiellen. Die Aufgabe des Eiweiß besteht neben dem Aufbau von Haut, Muskeln, Haaren und Knochen z.B. im Transport von Stoffen, in der Festigung unserer Körperform oder in der Übertragung von Nervensignalen. Täglich werden 0,8 bis 1,5 Gramm Eiweiß pro kg Körpergewicht empfohlen. Essen wir langfristig weniger, kommt es zu Eiweißmangel, der über längere Zeit lebensgefährlich werden kann. Häufiger ist in unserer Gesellschaft aber ein Eiweißüberschuss, der sich schlecht auf unsere Nieren und unseren Stoffwechsel auswirken kann. Verschiedene Eiweiße haben verschiedene Wertigkeiten – diese Wertigkeit gibt an, wie gut der Körper das Eiweiß verwerten kann. Eiweiß aus Eiern hat z.B. eine Wertigkeit von 100, Bohnen nur eine Wertigkeit von 72.
weitere interessante Beiträge:
- Essen als Ersatzbefriedigung – Bin ich betroffen? Ein Selbsttest
- Gefährdet Gluten unsere Gesundheit?
- Die Bedeutung von Selbstheilung
- Warum kann ich nicht aufhören zu naschen?
- Was als erstes an der Ernährung ändern? Nur drei erste Schritte.
Odilia Wegener
Neueste Artikel von Odilia Wegener (alle ansehen)
- Zimt - 18. Juni 2017
- Bewegung gegen Herzschwäche - 11. Juni 2017
- 5 Wege, Deine Ernährung zu optimieren - 4. Juni 2017
Trackbacks/Pingbacks