Warum nur ist es so schwierig, weniger zu essen und abzunehmen? Für viele Leute ist ganz klar: Weil’s einfach zu gut schmeckt. Wir haben uns einmal informiert und verschiedene Fakten über den so beliebten menschlichen Sinn zusammengetragen.
Physiologie des Geschmacks
Geschmack empfinden wir dann, wenn Teil des Essens oder Getränks, das wir zu uns nehmen, auf einen Geschmacksrezeptor auf unserer Zunge trifft. Diese leiten die Informationen dann an unser Gehirn weiter, wo die Empfindungen interpretiert werden.
Früher ging man davon aus, das bestimmte Geschmacksrichtungen nur in bestimmten Bereichen unserer Zunge wahrgenommen wird. Mittlerweile weiß man, dass Geschmack überall auf der Zunge wahrgenommen werden kann, wenn man auch “süß” an der Zungenspitze und “bitter” im hinteren Zungenbereich etwas stärker wahrnimmt.
Geschmacksrichtungen
Allgemein wissenschaftlich anerkannt sind bisher fünf verschiedene Geschmacksrichtungen: süß, sauer, bitter, salzig sowie umami. Umami beschreibt dabei den Geschmack von Protein, der durch das dazugehörige Glutamat verursacht wird. Desweiteren wurde 2011 auch die Existenz eines Fettrezeptors beim Menschen nachgewiesen. Man vermutet, dass es einige weitere Geschmacksrichtungen gibt, unter anderem metallisch, alkalisch oder wässrig – diese konnten jedoch noch nicht nachgewiesen werden.
“Scharf” ist übrigens offiziell kein Geschmack. Scharfe Lebensmittel wie z.B. Chili werden von unseren Geschmacksrezeptoren nicht als solche erkannt – vielmehr lösen scharfe Lebensmittel eine leichte Schmerzreaktion aus, die einem Verbrennungsschmerz ähnelt.
Geschmack und Geruch
Häufig tendieren wir dazu, Geruch oder Aroma mit Geschmack zu verwechseln. Wenn wir essen, nehmen wir das Aroma und den Geschmack des Essens gleichzeitig wahr. Diese beiden Wahrnehmungen werden dann zu einem gemeinsamen “Geschmackserlebnis” kombiniert (daher können wir häufig nicht zwischen den beiden unterscheiden).
Wie sehr sich unser Geschmacks- von unserem Geruchssinn unterscheidet zeigt sich, wenn, z.B. während einer Krankheit, unsere Nase verstopft ist. Wir schmecken dann zwar noch alle Geschmacksrichtungen auf unserer Zunge, können das Aroma (den Geruch) aber nicht mehr wahrnehmen.
Die Funktion des Geschmacks
Unser Geschmack hat wie alle unsere Sinne eine wichtige Funktion für unser Überleben: Durch die verschiedenen Geschmacksrichtungen können wir nämlich Informationen über unser Essen beziehen: Sauer kann beispielsweise “verdorben” bedeuten, bitter sind oft Gifte und mit umami entdecken wir Eiweiß. Heute ist die Funktion unseres Geschmacks natürlich nicht mehr ganz so wichtig, da wir jederzeit Zugriff auf frische Lebensmittel haben. Für uns steht eher der Genuss im Vordergrund, der mit dem Geschmack einhergeht. Schließlich würde vieles, was wir täglich zu uns nehmen, ohne die fünf Geschmackrichtungen einiges fader schmecken: Pommes, die nicht salzig sind? Schokolade, die nicht süß schmeckt?
Zusammenfassung: Geschmack empfinden wir, wenn unsere Geschmackrezeptoren die Information über das Essen oder Getränk an unser Gehirn weiterleiten. Die fünf offiziellen Geschmacksrichtungen sind süß, sauer, salzig, bitter und umami. Alle Geschmacksrichtungen können überall auf der Zunge wahrgenommen werden. Häufig verwechseln wir Geschmack und Geruch (Aroma). Beim Essen werden diese beiden Sinne kombiniert und erzeugen so ein gemeinsames Geschmackserlebnis. Unser Geschmack hatte eine wichtige Überlebensfunktion in der Vergangenheit: Er konnte uns auf verdorbenes Essen oder Gift hinweisen. Heutzutage sind die Funktionen nicht mehr ganz so wichtig.
Aufgabe: Wie wird Deine Wahrnehmung von dem, was du isst, durch den Geschmack, wie durch das Aroma beeinflusst? Halt Dir mal beim Essen die Nase zu, um den eigentlichen Geschmack wahrzunehmen. Wie viele verschiedene Geschmacksrichtungen nimmst Du wahr?
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Odilia Wegener
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