Wenn wir damit beginnen, neue Gewohnheiten in unser Leben zu integrieren, sind wir oft stark motiviert. Wir möchten unser Leben verändern und sind bereit, eine Menge zu tun, um unser Vorhaben umzusetzen.
So gut diese Anfangsmotivation auch ist, so problematisch kann sie auch sein. Oft setzen wir uns deswegen nämlich Ziele, die unrealistisch sind und sind leicht geblendet von der Vorstellung alles schaffen zu können. Gewohnheitsveränderungen sind in der Theorie um einiges einfacher, als in der Praxis. Und so unterschätzen wir oft die Herausforderungen, denen wir begegnen, wenn wir beginnen unsere Gewohnheiten zu verändern. Das führt beispielsweise zu folgenden Verhaltensweisen:
1) Wir versuchen mehrere Gewohnheiten auf einmal umzusetzen
Ein klassischer Anfängerfehler. Aber selbst diejenigen, die immer wieder dabei scheitern, mehrere Gewohnheiten auf einmal zu verändern, versuchen es immer wieder. Oder wie war das an Neujahr, wo wir das Rauchen aufhören wollten und gleichzeitig damit anfangen wollten, regelmäßig joggen zu gehen, und außerdem mehr Gemüse zu essen?
Sind wir noch ungeübt damit, neue Gewohnheiten in unser Leben zu integrieren, sollten wir erst mal bei einer Gewohnheit bleiben. In der Regel ist das nämlich schon herausfordernd genug. Wer mehrere Gewohnheit angeht, riskiert zudem, dass er nicht den mentalen Fokus oder die Zeit aufbringen kann, um alles umzusetzen. Anstatt sich für eine Gewohnheit wirklich Zeit zu nehmen, springt man zwischen den verschiedenen Gewohnheiten hin und her und wird keiner so richtig gerecht.
2) Wir werden uns zu schnell “sicher”
Ein weiterer Fehler, den wir begehen, wenn wir unsere Gewohnheiten verändern wollen, ist, dass wir uns oft zu schnell, zu sicher werden. Das heißt, wir glauben z.B. nach zwei Wochen, in denen wir mehr Gemüse gegessen haben, dass die Gewohnheit bereits fest ist und wir uns nicht mehr darum kümmern müssen. Oft versuchen wir uns so zu rechtfertigen, wenn wir nach kurzer Zeit zu einer neuen Gewohnheit springen wollen, wenn wir also nach der Gewohnheit “Gemüse essen” sofort zur Gewohnheit “joggen gehen” springen wollen.
Um eine Gewohnheit zu festigen, braucht es aber Zeit. Wer nicht mindestens 30 Tage durchhält, sollte sich deswegen nicht zu sicher sein. Dann lieber noch ein paar Tage oder Wochen ranhängen und erst dann zur nächsten Gewohnheit übergehen.
Zusammenfassung: Geduld ist eine wichtige Eigenschaft, wenn wir unsere Gewohnheiten verändern möchten. Um sicherzustellen, dass wir unser Ziel auch erreichen, macht es am meisten Sinn, wenn wir uns nur auf eine Gewohnheit konzentrieren. Dies ist in der Regel schwierig genug. Wir sollten uns außerdem nicht zu schnell über unsere neue Gewohnheit sicher werden: Es dauert in der Regel 30 Tage, eine neue Gewohnheit zu installieren – verlieren wir vorher den Fokus, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir wieder zu alten Gewohnheiten zurückkehren.
Aufgabe: Wie geduldig oder ungeduldig bist Du, wenn es darum geht, deine Gewohnheiten zu verändern? Wann hast Du das letzte Mal geschafft, 30 Tage durchzuhalten?
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Odilia Wegener
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