Eines der größten Probleme, mit dem wir konfrontiert werden, wenn wir versuchen, unsere Gewohnheiten zu verändern, ist das Nachlassen unserer Motivation. Und obwohl wir es selten verhindern können, dass unsere Motivation ein wenig nachlässt, können wir es uns zumindest leichter machen, über längere Zeit motiviert zu bleiben.
Dazu müssen wir verstehen, wie Motivation funktioniert. Führen wir unser Verhalten auf menschliche Triebe und Urinstinkte zurück, finden wir heraus, dass wir grundsätzlich von zwei verschiedenen Dingen motiviert werden: von Schmerz und Lust – im Englischen auch als “pain and pleasure” bekannt.
Dabei handelt es sich bei Schmerz um eine “von – weg” Motivation und bei Lust um eine “hin zu” Motivation. Wir versuchen also möglichst vom Schmerz zu entfliehen und Lust zu gewinnen. Dabei geht es nicht nur um körperlichen Schmerz oder körperliche Lust, sondern auch um psychische.
Wir alle kennen dieses psychologische Phänomen von ganz alltäglichen Situationen:
– Wir drücken uns vor schwierigen Gesprächen und Anrufen (Schmerz).
– Sich im Internet lustige Fotos anzuschauen (Lust) motiviert uns evtl. mehr als die Arbeit, die wir gerade machen sollten.
– Im Bett liegen zu bleiben (Lust) ist leichter, als uns zu überwinden (Schmerz), aufzustehen und joggen zu gehen.
Von unserer menschlichen Psyche können wir uns nie ganz lösen – egal wie bewusst wir leben. Statt sie deshalb zu bekämpfen, macht es mehr Sinn, diese Mechanismen zu unserem Vorteil zu nutzen.
Dies können wir tun, indem wir zu unseren ausgewählten Zielen (in unserem Fall die Gewohnheit, die wir etablieren wollen) Schmerz- und Lustaspeke hinzufügen, oder in anderen Worten: Belohnungen und Strafen.
Belohnungen
Belohnungen sind die Dinge, die wir uns gönnen, wenn wir unser Ziel erreicht haben. Das kann etwa das neue Buch unseres Lieblingsschriftstellers sein, ein Restaurantbesuch oder eine Massage. Wichtig ist, dass die Sache, die wir uns gönnen wollen, uns genug motiviert, um uns in Bewegung zu setzen.
Oft kann es Sinn machen, sich mehrmals zu belohnen. Zum Beispiel eine Woche, zwei Wochen und vier Wochen, nachdem wir erfolgreich durchgehalten haben.
Strafen
Strafen folgen, wenn wir unser Ziel nicht erreichen, weil wir z.B. vorher aufgeben. Eine einfache, aber wirkungsvolle Strafe ist es, wenn wir uns dazu entscheiden, einen vorher festgelegten Geldbetrag (z.B. 50€) wegzugeben, falls wir unser Ziel nicht errreichen. Vielleicht sogar an jemanden, den wir auf keinen Fall unterstützen wollen – z.B. an eine Partei oder Organisation, mit denen wir nicht einverstanden sind. Je mehr uns die Strafhandlung zuwider ist, desto mehr kann sie uns dazu motivieren, durchzuhalten.
Belohnungen und Strafen funktionieren am besten, wenn wir sicherstellen können, dass wir uns tatsächlich an die ausgemachten Regeln halten. Das funktioniert z.B. dann gut, wenn wir andere von unserem Vorhaben wissen lassen. Freunde können uns dabei helfen, die Konsequenzen unseres Handelns zu tragen, indem sie uns über die Schulter schauen und die Kontrollfunktion einnehmen, die wir oft selber verdrängen.
Aufgabe: Mit welchen Belohnugen und Strafen wirst Du dafür sorgen, dass Du Dein Ziel erreichst?
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Odilia Wegener
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