Unser moderner Alltag ist sehr stimulierend. Manchmal direkt überstimulierend. Vor lauter Terminen, Ideen und To Dos geraten wir in Stress. Stress, das bedeutet “dort sein wollen – aber hier sein”. Und wir können nun mal nicht so einfach duplizieren.
Was also tun, wenn uns schiere Gedanken zu zerreissen scheinen, wenn Sorgen an uns zerren und unser Verstand uns in den Wahnsinn treibt, statt uns weiterzuhelfen?
Mit einer Comedy-Serie/den Nachrichten/Facebook unsere Probleme verdrängen? Einen Freund damit volljammern? Erstmal was essen?
Wir haben einen anderen Vorschlag: Einfach mal “nichts” tun und an “nichts” denken.
Wie? Was hilft das? Und funktioniert das überhaupt?
Die Art, wie wir uns fühlen, wird zum großen Teil von unseren Gedanken bestimmt. Oft sind wir in negativen Gedankenspiralen oder Stressgedanken gefangen. Solange wir diese immer weiterspinnen, können wir uns auch nicht besser fühlen. Daher die Anregung: Einfach mal “nichts” denken und stattdessen nur “sein”.
Wenn du das hier liest und vielleicht selbst ein bisschen gestresst bist, weißt du vielleicht nicht, wie du das anstellen sollst. Wir denken bis zu 80000 Gedanken am Tag und daher ist es nicht verwunderlich, wenn wir mit dem “nichts” denken erstmal nichts anfangen können.
Um “nichts” zu denken, brauchen wir zunächst etwas Zeit und Muße. Nichts denken muss man nämlich erst üben. Zum Beispiel beim klassischen Meditieren. Dabei geht es nämlich ebenfalls darum, die Gedanken loszulassen. Zum Meditieren bringt man sich normalerweise in eine bequeme Sitzposition, in der man dann einige Minuten verharrt.
Um den Gedankenfluss dabei auszudünnen helfen folgende Strategien:
– Gedanken zur Kentniss nehmen und gehen lassen (nicht den Gedanken folgen)
– auf die Lücken zwischen den Gedanken konzentrieren
– auf die eigene Atmung konzentieren
– auf die Lücke zwischen Aus- und Einatmen konzentrieren
– versuchen, alles bewusst Wahrzunehmen und Sinneseindrücke zu schärfen, ohne über die nachzudenken
– Dingen, Gefühlen oder Gedanken keine Bedeutung geben
Zwar werden die Gedanken beim Meditieren oder Nichtsdenken nie ganz verschwinden, aber sie werden seltener werden und weniger Bedeutung haben. Und das beste: Sie werden in uns keine negativen Gefühle auslösen.
Nach einer gewissen Zeit stellt sich beim Nichtsdenken eine gewisse Glückseligkeit und ein Friedensgefühl ein, was sich sehr gut anfühlt. Wir sind dann nicht mehr gestresst und nicht mehr hin- und hergerissen. Wir sind ganz bei uns. Im Jetzt.
Unser Meditieren und Nichtsdenken muss nichts sein, wofür wir extra Zeit und Raum brauchen. Wenn wir einmal herausgefunden haben, wie wir Gedanken loslassen können, können wir das jederzeit tun. Beim spazierengehen, im Bus, bei der Hausarbeit.
Natürlich brauchen wir bei vielen Angelegenheiten unsere Gedanken. Wenn wir arbeiten oder Probleme lösen oder kommunizieren. Aber, indem wir uns die Fähigkeit antrainieren, Gedanken loszulassen und nichts zu denken, können wir jederzeit wieder zu unserer inneren Ruhe zurückkehren, wenn wir das gebrauchen können.
Seien wir ehrlich, die meisten unserer 80000 Gedanken am Tag helfen uns nicht besonders weiter. Wir können durchaus auf ein paar davon verzichten und uns dafür lieber etwas glückseliger und friedlicher fühlen, oder?
Aufgabe: Versuche heute mal für 5 Minuten zu meditieren bzw. deine Gedanken loszulassen! Stelle dazu am besten einen Timer oder Wecker, damit du dich nicht auf die Zeit konzentrieren musst.
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Odilia Wegener
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