Wer würde nicht gerne einmal wissen, zu wie viel Prozent der eigene Körper aus Fett besteht? Na gut, vielleicht nicht jeder. Die Fitness- und Gesundheitsbewussten unter uns kennen aber meistens die Bedeutung des Körperfettanteils. Denn wenn der Körperfettanteil zu hoch steigt, steigen in der Regel auch Blutfettwerte und unser Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall erhöht sich.
Doch wie lässt sich der eigene Körperfettanteil bestimmen? Die meisten Methoden verlangen, dass wir uns in ein Labor zu Experten begeben, die unseren Körperfettanteil dann zum Beispiel per Strahlungsmessverfahren messen. Daneben gibt es beispielsweise das recht einfach anwendbare Caliper, einen mechanischen Messschieber, mit dem Fettfalten gemessen werden können. Je nachdem wo gemessen wird, können hier allerdings die Ergebnisse variieren. Außerdem lässt sich damit nicht das innere Fett (Organfett) bestimmen.
Kein Wunder, dass daher die sogenannte Körperfettwaage unter Fitnessfans immer beliebter wird. Diese ermittelt den Körperfettanteil anhand einer bioelektrischen Impedanzanalyse. Dabei stellt man sich so auf die Waage, dass jeder Fuß auf zwei Elektroden steht. Nun wird ein geringer, nicht spürbarer Wechselstrom durch den Körper gesendet. Aus dem gemessenen Widerstand errechnet die Waage nun den Fettanteil. Fett ist dabei wie Wasser besonders leitfähig und senkt daher den Widerstand.
Probleme der Körperfettwaage
Hier erkennt man auch schon das Problem der Körperfettwaage: Wenn Wasser wie Fett besonders leitfähig ist, beeinflusst auch die momentan vorhandene Wassermenge im Körper die Messung. Wer sich also mit einer vollen Blase auf die Waage stellt, gilt nun möglicherweise als fetter, als er eigentlich ist. Auch wer frisch geduscht oder mit eingecremten Füßen auf der Körperfettwaage steht, beeinflusst damit bereits die Ergebnisse, da sich hier der Widerstand der Haut verändert.
Darüber hinaus messen die normalen Waagen nur den Strom der unteren Körperhälfte: Der Strom fließt zum einen Bein hoch und zu anderen Bein wieder herunter, da er sich den kürzesten Weg sucht. Um Fettpartien an Bauch und Organen mitzumessen, bedarf es einer Waage, die auch Elektroden für die Hände bietet.
Generell kann man von einer Körperfettwaage also keine wissenschaftlich genauen Ergebnisse erwarten. Wer allerdings seine Tendenz erkennen möchte, kann durchaus einen Nutzen aus dem Gerät ziehen, solange er darauf achtet, immer im möglichst selben Zustand und idealerweise auch zur selben Tageszeit auf die Waage zu steigen. Das bedeutet z.B. immer morgens nach dem Toilettengang, aber vor dem duschen. Nur so lassen sich einigermaßen zuverlässige Ergebnisse erzielen, die einem dabei helfen können, seine Körperfetttendenz festzustellen.
Zusammenfassung: Körperfettwaagen können einem dabei helfen, den eigenen Körperfettanteil zu messen. Der Körperfettanteil wird dabei durch eine bioelektrische Impedanzanalyse ermittelt: Es wird also ein geringer Strom durch den Körper geschickt. Wer genauere Ergebnisse erzielen möchte, sollte sich eine Waage zulegen, die nicht nur Elektroden für die Füße, sondern auch die Hände besitzt. Nur so wird sichergestellt, dass der Strom durch den ganzen Körper fließt. Da Wasser im oder am Körper das Ergebnisse beeinflusst, sollte man außerdem darauf achten, sich immer im gleichen Hydrationszustand auf die Waage zu stellen.
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Odilia Wegener
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