Die menschliche Zahngesundheit schneidet im Vergleich zur tierischen ziemlich schlecht ab. Das kommt daher, dass sich das Ernährungsverhalten des Menschen in den letzten Jahrtausenden extrem verändert haben. Gekochtes Essen muss weniger stark gekaut werden als die dazugehörigen rohen Varianten und grundsätzlich verbringen wir sowieso nur noch einen Bruchteil unserer Zeit mit essen. Unsere Zähne und unser Kiefer werden daher kaum ausgelastet und entwickeln allerlei Probleme, die wir in früheren Zeiten nicht gehabt hätten.
Obwohl Kinder bereits im Kindergarten über die richtige Zahnpflege aufgeklärt werden, kursieren immer wieder einige Unwahrheiten und Mythen zum Thema Zahngesundheit. Deswegen wollen wir uns in diesem Artikel noch mal mit den Fakten auseinandersetzen.
Wie oft Zähne putzen?
Geputzt werden soll mindestens zweimal am Tag. Dabei ist der richtige Zeitpunkt individuell unterschiedlich. Generell gilt zwar die Regel “nach dem Frühstück” und “vor dem Schlafen” – es kommt aber darauf an. Nach säurehaltigem Essen oder Getränken wie z.B. Obst oder Orangensaft soll mindestens eine halbe Stunde Pause eingehalten werden, bevor es ans Putzen geht. Sonst kann es nämlich sein, dass das Putzen dazu beiträgt, dass der Zahnschmelz durch die Säure angegriffen wird. Wer dann keine Zeit hat, nach dem Frühstück eine halbe Stunde zu warten, tut besser daran, das Zähneputzen vorzuziehen.
Essen wir besonders klebrige Sachen wie Honig oder Karamel kann es übrigens auch sinnvoll sein, eine dritte Zahnputz-Session einzulegen.
Wie putzen?
Grundsätzlich sollte man sich Zeit und Muße fürs Zähneputzen nehmen. Dann risikiert man nicht, dass man Bereiche vergisst und kann zudem gründlicher putzen.
Wichtig ist, dass mit nur wenig Druck geputzt wird, damit das Zahnfleisch nicht verletzt wird. Weiterhin sollte in kleinen kreisförmigen Bewegungen geputzt werden. Zu vermeiden ist horizontales Putzen, sowie nur von unten nach oben bzw. oben nach unten zu putzen – dadurch drückt man nämlich den Belag erst recht in die Zahnzwischenräume.
Zu empfehlen sind außerdem elektrische Zahnbürsten, da mit diesen in der Regel noch gründlicher geputzt werden kann.
Zahnseide
In Deutschland wird Zahnseide in nur 5% der Haushalten regelmäßig benutzt. Dabei kann die Verwendung von Zahnseide Karies vorbeugen und deutlich zur Verbesserung der Mundhygiene beitragen. Und auch die Entstehung von Zahnstein kann durch den regeläßigen Gebrauch von Zahnseide verhindert werden. Bei bereits bestehendem Zahnstein kann allerdings nur der Zahnarzt helfen.
Fluor
Fluor stärkt de facto den Zahnschmelz. Deswegen wird von manchen Zahnärzten empfohlen einmal pro Woche Fluortabletten oder ein Fluorgel zu verwenden. Allerdings ist die Benutzung von Fluor zur Zahnpflege mittlerweile stark umstritten. Denn Fluor macht die Zähne bei längerer Anwendung nicht nur brüchig, sondern ist obendrein auch noch ein starkes Gift.
Kaugummis
Wie sieht es aus mit zuckerlosen Kaugummis? Diese haben den Ruf, bei der Reinigung der Zähne behiflich zu sein. Aber ist dem wirklich so?
Tatsächlich können Kaugummis einen reinigenden Effekt haben: Und zwar weil sie die Speichelproduktion anregen. Diese sorgt dafür, dass die Zähne sich leichter reinigen lassen.
Es gibt allerdings ein großes Manko, was Zahnpflegekaugummis betrifft. Diese enthalten nämlich oft Zuckerersatzstoffe wie Aspartam oder Sorbit. Sorbit ist unter anderem abführend und führt zu Magenproblemen. Aspartam ist ebenfalls stark umstritten und steht immer wieder im Verdacht, Krankheiten wie Kopfschmerzen und Migräne, Depressionen und Krebs auszulösen.
Die richtige Ernährung
Idealerweise pflegen wir unsere Zähne, indem wir uns entsprechen ernähren. Regel Nummer 1: So wenig Zucker wie möglich. Daneben brauchen unsere Zähne Stoffe wie Vitamin A, C, D und D, Kalzium, Phosphor und Folsäure.
Xylit
Eine interessante Ausnahme in der Zuckerregel macht Xylit. Xylit ist ein Süstoff, der aussieht wie Zucker, und eine kariesabweisende Wirkung hat. Wer also mit Xylit anstatt mit Zucker süßt, kann dabei tatsächlich etwas für seine Zahnpflege tun.
Zusammenfassung: Um unsere Zähne zu erhalten, müssen wir sie gut pflegen. Zweimal pro Tag sollten die Zähne mindestens geputzt werden. Dabei ist es wichtig, nicht zu sehr aufzudrücken und in kleinen kreisenden Bewegungen zu putzen. Auch die Verwendung von Zahnseide hilft bei der Vorbeugung von Karies und Zahnstein. Fluor hilft dabei, den Zahnschmelz zu stärken – dieser kann dadurch allerdings auch brüchig werden; außerdem besteht die Gefahr eine Zahnfluorose. Zuckerlose Kaugummis können zwar bei der Reinigung der Zähne helfen, beinhalten aber oft Süßstoffe wie Sorbit oder Aspartam, die gesundheitlich nicht unbedenklich sind. Um unsere Zähne zu pflegen ist es außerdem wichtig, dass wir auf Zucker verzichten und uns ausgewogen ernähren. Xylit kann eine interessante Zuckeralternative sein: Dieser Süßstoff gilt als gesundheitlich unbedenklich und hat sogar eine kariesabweisende Wirkung.
Aufgabe: Auf welche Bereiche Deiner Zahnpflege achtest Du bereits? Wo herrscht noch Verbesserungsbedarf? Probiere heute eine der obigen Empfehlungen aus, um Deine Zahngesundheit zu verbessern.
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Odilia Wegener
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