Wer abnehmen will, versucht das meistens über Diäten. Doch wir kennen das Problem von Diäten: Wir werden damit nicht satt.
Wenn uns das, was wir essen nicht satt macht, reagieren wir darauf in verschiedener Weise.
1. Unwohlsein und Unzufriedenheit
Hunger ist nach dem Durst unser wichtigstes Grundbedürfniss. Ohne Essen kein Leben. Es ist also eine natürliche Konsequenz, dass es uns dann nicht gut geht, wenn wir unsere Nahrungsaufnahme reduzieren und permanent hungrig sind. Hunger mindert ohne Zweifel unsere Lebensqualität.
2. Fressattacken
Kein Wunder, wenn es uns dann überkommt und wir einer “Fressattacke” unterliegen. Wenn der Hunger zu groß wird oder wir emotional zu unzufrieden werden, kann uns oft nichts mehr aufhalten. Und weil es dann “eh schon egal” ist, essen wir gleich noch ein bisschen mehr. Kommt es zu solchen Fressattacken häufiger, ist es logisch, dass unsere Diät keinen Effekt mehr hat bzw. wir unser verlorenes Gewicht wieder gewinnen.
3. Verlangsamung des Stoffwechsels
Die Idee, weniger zu essen, um weniger zu wiegen, hört sich ja erst einmal logisch an. Betrachten wir diese Idee aber genauer, müssen wir feststellen, dass es nicht ganz so simpel ist: Unser Körper stellt nämlich seinen Stoffwechsel um, sobald er merkt, dass die Essenszufuhr knapp wird. Er schaltet sozusagen in den Energiesparmodus. Durch diese Fähigkeit unseres Körpers konnten wir Menschen schon einige Hungersnöte in der Vergangenheit überstehen. Beim Abnehmen ist diese Fähigkeit allerdings hinderlich: Fährt unser Stoffwechsel herunter, nehmen wir langsamer ab.
Besonders tückisch wird es, wenn wir nach unserer Diät wieder normal essen. Unser Stoffwechsel ist dann nämlich immer noch verlangsamt und sorgt dafür, dass wir in kürzester Zeit zunehmen: Das nennen wir dann den “Jojo-Effekt”.
Hungern ist also keine gute Strategie, um abzunehmen. Aber was ist die Alternative? Wie können wir abnehmen, ohne zu hungern?
Die Lösung liegt in einer anderen Herangehensweise. Statt nur darauf zu schauen, wie viel wir essen, sollten wir uns lieber anschauen, was wir essen.
Indem wir verändern, was wir essen, können wir oft einen größeren Einfluss auf unser Gewicht nehmen, als wenn wir nur verändern, wie viel wir essen.
Der populäre US-amerikanische Blogger Steve Pavlina hat sich bei einem Selbstexperiment einen Monat nur von Rohkost ernährt. Obwohl er rechnerisch gesehen mehr Kalorien einnahm, als vor dem Experiment, nahm er während der Zeit konstant ab. Hungern musste er während dieser Zeit nie.
Das heißt nicht, dass Du absofort auf Rohkost umstellen musst, wenn Du abnehmen möchtest. Die Ernährungsweise, die jemand anderem hilft, abzunehmen, muss nicht unbedingt die beste für Dich sein. Was Du tun kannst, ist, selbst mit Deiner Ernährung zu experimentieren und verschiedene Ernährungsweisen auszuprobieren.
Anstatt also die perfekte Diät zu finden, verbring Deine Zeit doch lieber damit, eine gesündere Ernährungsweise zu finden, die zu Dir passt. Weniger frustrierend sollte das auf jeden Fall sein: Schließlich brauchst Du so nicht zu hungern!
Zusammenfassung: Das Problem mit Diäten ist, dass sie uns hungern lassen. Das führt nicht nur dazu, dass wir uns unwohl fühlen und wir eventuellen “Fressattacken” erliegen, sondern auch zu einer Verlangsamung unseres Stoffwechsels. Wird unser Stoffwechsel allerdings langsamer, nehmen wir auch langsamer ab. Und nicht nur das: Beenden wir unsere Diät und beginnen wir wieder, normal zu essen, nehmen wir schnell zu und es kommt zum bekannten Jojo-Effekt. Statt also nur weniger zu essen, macht es mehr Sinn, sein Essverhalten grundsätzlich und langfristig zu ändern.
Aufgabe: Ernähre Dich heute einmal anders als sonst, ohne dabei zu hungern! Überlege Dir, welche langfristigen Ernährungsveränderungen für Dich in Frage kommen!
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Odilia Wegener
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sehr interessanter Artikel.
Ich vertrete bei uns in der Firma den Ansatz, statt einer kompletten Ernährungsumtellung 1-2 Tage in der Woche komplett auf Kohlenhydrate zu verzichten. Einige Mitarbeiterinnen konnte ich bereits davon überzeugen und diese nehmen bereits fleissig ab und denken sogar darüber nach sich künftig nur noch Low Carb zu ernähren.