Schmerz ist nicht gleich Schmerz. Was dem einen weh tut, lässt den anderen nur müde lächeln – und umgekehrt. Doch warum sind Schmerzen wichtig und was können wir dagegen tun?
Von Klein auf begleitet uns „Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ Diese tröstenden Worte sind allerdings falsch. Auch die Ureinwohner spüren Schmerzen. Wie stark wir diese Gefühle erleben, hängt allerdings von uns selber ab. Denn Schmerzen sind vielfältig und individuell verschieden. Das zeigt das Beispiel der Fakire. Sie trainieren das Leiden bei bestimmten Verletzungen einfach weg. Aber wenn sich ein Zahn entzündet oder sie sich ein Bein brechen, dann suchen sie auch medizinische Hilfe auf.
Warum spüren wir Schmerzen?
Akute Schmerzen sind unangenehme, individuelle Sinnes- und Gefühlserlebnisse, die für unser Überleben wichtig sind. Damit zeigt uns der Körper, dass wir uns verletzt haben. Dieses Warnsignal verhindert, dass wir uns noch mehr schaden. Hält der Schmerz allerdings länger als sechs Monate an, dann wird dieser als chronisch bezeichnet. In dem Fall gibt es keine konkrete Ursache. Die Nerven leiten ohne speziellen Reiz Schmerzimpulse weiter. Damit geht die eigentlich „positive“ Wirkung verloren und wird zu einer Belastung. Aber auch die Psyche spielt eine Rolle. Experten nehmen an, dass Gefühle und seelische Belastungen das generelle Schmerzempfinden schwächen oder verstärken können.
Was sind Schmerzen?
Wärme, Kälte, Druck, Verletzungen oder Entzündungen lösen Schmerzen aus. Unser Körper verfügt über spezielle Rezeptoren, die die Impulse aufnehmen und über Nervenfasern an das Gehirn weitergeben.
Wie fühlen die Deutschen?
Besonders Frauen scheinen stärker unter Schmerzen zu leiden. Der Hälfte tut es einmal pro Woche weh. Das fand eine Forsa-Umfrage heraus. Fast 90 Prozent der Erwachsenen haben gelegentliche Kopfschmerzen. Besonders häufig sind Spannungskopfschmerzen. Darunter leiden etwa 25 Millionen Deutsche ab und zu. Ferner geben 22 Prozent der Frauen und 15 Prozent der Männer an, dass sich ihre Rückenschmerzen fast täglich bemerkbar machen und zudem bis zu drei Monate anhalten. Schmerzen begleiten verschiedene Erkrankungen wie z.B. Rheuma, Arthrose, Osteoporose, Verschleißerscheinungen, entzündliche Gelenkerkrankungen, Krebs im frühen Stadium und Nervenerkrankungen.
Was gegen Schmerzen hilft
Wer unter länger anhaltenden Schmerzen leidet, sollte unbedingt Rat vom Arzt einholen. In manchen Fällen kann sich daraus ein chronischer Schmerz entwickeln. Selbstmedikation ist in diesen Fällen nicht empfehlenswert. Auch wenn Medikamente kurzfristig das Leiden verschwinden lassen – langfristig sind andere Lösungen wichtig. So helfen beispielsweise Entspannungsmethoden wie progressive Muskelentspannung oder Trainings zur Stressbewältigung. Auch Krankengymnastik, Massage, Kälte- oder Wärmetherapie sind denkbar. Sogar Akupunktur zeigt gute Wirkungen bei Kopfschmerzen. Bei chronischen Schmerzen kann auch eine Ernährungsumstellung Linderung verschaffen.
Auslöser verstecken sich meist in der alltäglichen Routine. Wie wir wissen, leiden viele Deutsche unter Kopf- und Rückenschmerzen. Diese beruhen meist auf sitzenden Tätigkeiten oder Verspannungen. Laut einer Studie der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), hilft manchen sportliche Betätigung. Nur etwa die Hälfte der Läufer und Walker hielt den zehnwöchigen Trainingsplan durch. Das Ergebnis: Sie konnten so ihre Kopfschmerzen senken. Wenn Du wie die andere Hälfte zu den Sportmuffeln gehörst, dann kann schon tägliche „Mehrbewegung“ Deine Schmerzen reduzieren. Dazu zählen wir moderate Spaziergänge, Treppen steigen oder auch den Arbeitsweg zu Fuß. Es wirkt allerdings nur, wenn Du dranbleibst. Deine Ausdauer wird dann belohnt: Nach einiger Zeit hast Du die „gesunde Bewegung“ im Alltag gewohnheitsmäßig eingebaut und die Schmerzen werden vermutlich weniger.
Du schaffst es nicht allein? Dann suche Dir Hilfe im Familien- oder Freundeskreis oder greife auf professionelle Unterstützung zurück. Wir geben nicht nur Tipps sondern motivieren Dich täglich! Zusammen erreichen wir, dass Du gesünder lebst und Dich wieder wohl fühlst.
Aufgabe: Beobachte, wie häufig Du unter Schmerzen leidest und wo deren Ursache liegt? Wann
kommen die Schmerzen und wie sieht Deine Behandlung aus?
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Odilia Wegener
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